zinswende

Die Geldpolitik der EZB macht den deutschen Sparern schwer zu schaffen und alle fragen sich wann die Zinswende kommt. Obwohl auch wir diese Frage nicht exakt beantworten können, können Sie in diesem Artikel lesen wie Sie davon profitieren können.

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Ultralockere Geldpolitik zum Schaden der deutschen Sparer

Die ultralockere Geldpolitik der EZB macht im Moment dem deutschen Sparer schwer zu schaffen. Sowohl Sparbücher als auch Lebensversicherungen, Deutschlands beliebteste Ansparformen, reflektieren das in der Geschichte einmalig niedrige Zinsumfeld. In Zeiten wo niedrige Zinsen den Sparern nach Inflation real negative Erträge bescheren und auch die staatliche Altersvorsorge durch den demographischen Wandel auf der Kippe zu stehen scheint, ist es immer wichtiger selbst vorzusorgen und auch zu verstehen wie man von einem, hoffentlich baldigen, Ende der Zinsflaute profitieren kann. Dazu ist keinesfalls ein millionenschweres Depot notwendig, sondern auch mit kleinen Beträgen ab €1000 kann man schon dabei sein. Viel wichtiger als die investierten Summen, ist es die verschiedenen Anlageprodukte genau zu verstehen und zu antizipieren, wie sich eine mögliche Änderung der Geldpolitik auf die einzelnen Wertpapiere auswirken würde.
In diesem Artikel lernen Sie wie sich vor einer Zinswende positionieren können.

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Zinswende – Wie positioniere ich mich am besten?

1.Sparbuch

Der von der EZB vorgegeben Leitzins, der Zinssatz zu dem sich die Banken bei der Zentralbank Geld holen können, dient als Orientierung für die Sparzinsen die man bei der Hausbank bekommen kann. In der Regel liegen diese Sparzinsen unterhalb des Notenbank-Zinssatzes, während der Hochzeit der Finanzkrise lagen die Zinsangebote aber weit über dem EZB-Zinssatz, da sich die Banken gegenseitig nicht vertrauen konnten und sich dadurch für sie die Geldbeschaffung extrem verteuerte.
Generell ist aber die Tendenz bei Leitzinsen und Sparzinsen ident. Hebt die Zentralbank also den Zinssatz an, profitieren Sparer, senkt sie ihn, verlieren die Sparer.

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Fazit: Eine mögliche Anhebung des Zinssatzes durch die EZB sollte sich also positiv auf eines der beliebtesten Anlageprodukte der Deutschen, dem Sparbuch, auswirken.

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2. Lebensversicherungen

Die Lebensversicherungen sind ganz klar eines der beliebtesten Vorsorgeprodukt der Deutschen. Ein historisch noch die da gewesene Zinslandschaft und teilweise aufgeblähte Verwaltungsapparate, machten den Lebensversicherern zuletzt schwer zu schaffen. Die radikalen Schritte welche die EZB in den letzten Monaten und Jahren eingeleitet hat, haben nämlich für Ungemach bei den klassischen Lebensversicherungen gesorgt. Denn es fällt ihnen in diesem Umfeld immer schwerer die Garantiezinsen, und hier insbesondere die Garantiezinsen von Altverträgen, an den Finanzmärkten ohne überproportionale Risiken einzugehen, wieder einzuspielen. Bislang konnten die meisten Assekuranzen noch die in Jahrzehnten aufgebauten Reserven langsam anknabbern, um so die gelegentlichen Unterdeckungen auszugleichen. Doch je länger die Zinsflaute anhält, desto mehr schwinden die Sicherheitkissen. Daher haben die Versicherer auch begonnen den Garantiezins deutlich zu senken. Konnte man um die Jahrtausendwende noch mit einem gesicherten Zins von 3,5-4% rechnen, so nähert sich dieser im Schnitt momentan immer weiter der 1% Marke an.
Da der Leitzins im Euro-Raum bereits de facto 0% ist, kann man in der näheren oder ferneren Zukunft eigentlich nur noch von einer Zinswende ausgehen.
Wir haben uns dazu zwei Szenarien angesehen und wie sich diese auf die Lebensversicherung auswirken sollten:
a) Szenario: Rasanter Anstieg des Leitzinsniveaus
In diesem Szenario würden sich natürlich die Zinserträge wieder erholen. Dies würde jedoch langsam passieren, weil ja ein Großteil des Deckungsstockes in langfristige Anleihen angelegt wurde und dieser nur langsam (sinnvoll) rolliert werden kann.
Fazit: Positive Auswirkungen wären für Versicherungsnehmer nicht unmittelbar spürbar, mittelfristig sollte sie aber von diesem Szenario profitieren.
b) Szenario: Gradueller Anstieg der Leitzinsen
Dies wäre ohne Zweifel das angenehmste Szenario für die Assekuranzen und Versicherungsnehmer. In diesem Fall würde der Garantiezins nicht dramatisch ansteigen, die Versicherungsnehmer könnten aber auf eine zunehmend attraktivere Verzinsung und die Sicherheit sowie Robustheit eines seit Jahrzehnten bewährten Geschäftsmodells der Lebensversicherungen vertrauen.

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Fazit: Durchwegs positives Szenario für die Anleger.

Falls Sie also von einer Zinswende ausgehen, sollten Sie mit dem Abschluss einer neuen Lebensversicherung also noch etwas zuwarten, da in einem derartigen Szenario der Garantiezins mittelfristig auch angehoben werden dürfte.

 

3. Bundesanleihen

Die Auswirkungen einer Zinsanhebung sind bei Anleihen und hier insbesondere bei Staatsanleihen (Bundesanleihen) am größten. Bei steigenden Zinsen fallen nämlich automatisch die Kurse der deutschen Bundesanleihen. Diesen Mechanismus kann man gut nutzen um Kasse zu machen.
Das Geheimnis hier nennt sich „shorten“. Beim Shorten profitiert der Anleger von fallenden Kursen. Dies kann man über einen Leerverkauf (zuerst verkaufen und dann bei gesunkenen Kursen zurückkaufen) oder über das Kaufen von Put-Optionen erzielen. Während das Angebot hierzu bei Aktien ziemlich umfangreich ist, stellt sich die Situation bei Bundesanleihen diesbezüglich schon etwas schwieriger dar. Eine Möglichkeit ist direkt auf Bund-Futures zurückzugreifen (Future-Kontrakt auf langfristiger Bundesanleihen). Der große Nachteil dieses Kontrakts ist, dass er für Kleinanleger viel Kapital voraussetzt. Vernünftig ist es gerade bei kleineren Depots, auf das Angebot eines namhafteste Anbieter von kleineren ETFs wie der Commerzbank, zurückzugreifen.
Diese ETFs funktionieren ganz einfach. Mit zwei dieser Indizes können Anleger long gehen (also von steigenden Kursen, fallenden Zinsen), mit zwei anderen kann man auf fallende Kurse setzen (steigende Zinsen). Der unterschied zwischen dem einfachen ETF und dem Leveraged bzw. Double Short ist der verwendete Hebel. Indizes Nr. 2 und 4 werden mit dem Faktor 2 gehebelt, sie schlagen also doppelt so stark in eine Richtung aus wie der einfache Indiex.
1. Commerzbank Bund-Future Strategy TR
2. Commerzbank Bund-Future Strategy Leveraged TR
3. Commerzbank Bund-Future Strategy Short TR
4. Commerzbank Bund-Future Strategy Double Short TR

Die Logik dieser Fonds ist einfach. Steigt der Bund-Future um 1 %, so:

  • Steigt der ComStage ETF Commerzbank Bund-Future TR um 1 %
  • Steigt der ComStage ETF Commerzbank Bund-Future Leveraged TR um 2%
  • Fällt der ComStage ETF Commerzbank Bund-Future Short TR um 1 %
  • Fällt der ComStage ETF Commerzbank Bund-Future Double Short TR um 2%.

Natürlich funktioniert das Ganze auch in die Gegenrichtung. Obwohl man dies annehmen möchte, sind diese Fonds keine Rentenfonds, sondern eher „Zinsfonds“ und hängen daher direkt von der Entwicklung des Leitzinssatzes ab.

Fazit: Den unmittelbarsten Effekt hätte ein Zinsanstieg auf deutsche Bundesanleihen. Shorten.

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4. Aktien

Deutschland hat zwar im Vergleich mit den angelsächsischen Ländern noch immer keine allzu ausgeprägte Aktienkultur, in den letzten Jahren hat sich aber die Zahl derer welche die Finanzmärkte für ihre eigene Altersvorsorge nutzen auf rund 25% erhöht. Zugleich hat die Geldpolitik der globalen Notenbanken einen immer größeren Einfluss auch auf die Börsen und daher ist davon auszugehen, dass eine graduelle Umkehr von der ultra-lockeren Politik sowohl direkte als auch indirekte Auswirkungen auf die Aktienmärkte haben wird. Die genauen Auswirkungen auf die einzelnen Unternehmen bzw. Sektoren hängen aber von diversen Faktoren ab:
Hochqualitative Gesellschaften: Unternehmen mit einer starken Bilanz, niedrigem Verschuldungsgrad, saftigen Margen und einer stabilen Umsatz- und Gewinnentwicklung sollte deutlich von einer guten Konjunktur und der damit einhergehenden Zinsanhebung profitieren. In der Vergangenheit haben solche Unternehmen nach einer Straffung der Geldpolitik, deutlich Firmen mit einer schwachen Bilanz übertroffen. Fazit: bei erwarteter Zinsanhebung kaufen
Zinssensitive Sektoren: Unternehmen die als zinssensitiv bezeichnet werden, sind in der Regel solche die eine überdurchschnittlich hohe Dividendenrendite abwerfen. Dazu zählen Firmen aus der Telekommunikationbranche, Versorgungsunternehmen, Banken und Versicherungen. In der aktuellen Zinsflaute wurde viele dieser Aktien als Substitute für Anleihen oder Sparprodukte gesehen, da sie zumeist eine hohe und konstante jährliche Dividende auszahlen. Ein Ansteigen der Zinsen, dürfe Alternativinvestments wieder attraktiver machen, worunter diese Sektoren leiden werden. Fazit: Bei erwarteter Zinsanhebung verkaufen
Firmen mit hohen Anteil an variablen Zinsen: Firmen die einen hohen Anteil an Schulden mit flexiblen Zinsen haben, werden unter einer Zinsanhebung leiden. Zu den Bereichen mit dem höchsten Anteil an variablen Zinsen, zählen Banken sowie auch Industrieunternehmen. Fazit: Bei erwarteter Zinsanhebung verkaufen.

Die Auswirkungen bei Aktien müssen aber generell in kurzfristige und mittel- bis langfristige Unterschieden werden. In der Vergangenheit haben die Märkte nach einer Zinsanhebung erst einmal negativ reagiert, die mit der Zinsänderung einhergehende Aufhellung der Konjunktur hat aber fast immer mittelfristig für Aufwind gesorgt, wovon gut informierte Anleger profitieren konnten.

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5. Währungen

In den letzten Jahren hat sich ein Instrument bei institutionellen wie privaten Anlegern und Tradern immer größerer Beliebtheit erfreut. Währungen. Der Forex – Markt ist mit einem täglichen Handelsvolumen von rund 4 Billionen US-Dollar schon deutlich größer als die gesamte globale Wirtschaft. Auch auf die Währungen haben Zinsänderungen ungemeine Auswirkungen. Denn die Zins-Differentiale (also der Differenz der reallen Zinsniveaus in zwei Währungsräumen) beeinflussen maßgeblich die Wechselkursniveaus verschiedener Währungspaare. Ein gutes Beispiel hierfür ist der mehr als 20%ige Fall des Euro gegenüber dem US-Dollar der letzten Monate. Hierfür verantwortlich zeichneten sich Erwartung steigender Zinsen in den USA sowie einer weiteren Lockerung im Euro-Raum. Das Währungsniveau kann oft sogar das explizite oder lediglich implizite Ziel einer Notenbank bei der Festsetzung des Leitzinssatzes sein. Steigende Zinsen wirken sich auf die Währung eines Landes positiv aus und führen zu einer Aufwertung der Währung durch Kapitalzuflüsse internationaler Investoren.

Fazit: In Erwartung eines Ansteigens des Zinsniveaus, die Währung aus diesem Land kaufen.

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.6.Rohstoffe

Durch die wahre Geldflut der letzten Jahre haben die meisten Rohstoffe, speziell Edelmetalle, deutlich zugelegt. So hat sich der Goldpreis, trotz der jüngsten Schwäche, seit 2005 in zehn Jahren von rund $400 auf $1200 fast verdreifacht. Ähnliches geschah auch mit dem Silberpreis und einigen anderen Metallen. Bei einer Zinsanhebung ist ähnlich wie Aktien zu unterscheiden um welche Rohstoffe es genau geht. Edelmetalle ohne großem industriellen Nutzen, würden unter einer Anhebung leiden, bei Industriemetallen würde sich ein schon differenzierteres Bild ergeben. Denn auch sie würden natürlich an den höheren Opportunitätskosten leiden, die gestiegene Nachfrage aus einem Anziehen der Konjunktur sollte aber diesen Effekt überkompensieren.

Fazit: Daher auch unser Fazit gemischt. Shorten von Edelmetallen in einem derartigen Szenario, aber Schwäche in den Industriemetallen nutzen um gezielt zu kaufen.

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Zinswende – Fazit für den Kleinanleger

Wer als Kleinanleger ein Ende der Niedrigzinsphase sieht, der kann von einer Zinswende auf verschiedene Weisen profitieren. Die einfachste und effektivste Strategie ist der Erwerb des Commerzbank Bund-Future Strategy Short TR oder Double Short Tr. Auch das Shorten von zinssensitiven Aktien aus der Versorgungsindustrie oder Telekommunikationsbereich verspricht in so einem Szenario kurzfristig überdurchschnittliche Erträge abzuwerfen. Auch der beliebt FX-Markt kann für ein Szenario bestens genutzt werden, in dem man auf Währungen die eine solche Zinsanhebung vornehmen, setzt. Aber auch die klassischen Anleger und Sparer werden im Fall einer Zinswende durch eine Anpassung der Sparzinsen und des Garantiezinses bei Lebensversicherungen, profitieren.

Hr. Draghi daher bitte schnell handeln!