Candlesticks werden schon seit Jahrhunderten verwendet. Bis heute haben sie nichts von ihrer Effektivität verloren. Lesen Sie hier alles zu diesem spannenden Thema.
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Candlesticks – Die Kerzen der Reisbauer
Der Kerzenchart stammt aus Japan und ist eine der genauesten und ältesten Darstellungsformen des Marktgeschehens. Denn die Candlesticks geben nicht nur Information über den historischen Verlauf des Wertpapieres wieder, sondern können durch das regelmäßige Auftreten typischer Formationen auch für die Ableitung von Kauf- oder Verkaufssignale verwendet werden.
Im 16. Jahrhundert entwickelte man in Japan eine Methodik der charttechnischen Analyse um die Preise von Reiskontrakten übersichtlicher darzustellen und damit auch gleichzeitig Prognosen bezüglich der zukünftigen Entwicklung machen zu können. Diese Methode nennt sich Candlestick-Analyse und ist noch wesentlich vor den im Westen üblichen Balken- sowie Point&Figure Graphiken entstanden.
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Candlesticks – Die Bestandteile
Die Kerzen-Charts bilden die Intervallhochs und – Tiefs sowie die Eröffnungs- und Schlusskurse in einem Format ab, welches den Balken-Charts nicht unähnlich ist. Im Westen wurden diese Charts aber erst in den späten 80er Jahren bekannt und beliebt. Es war Buchautor Steve Nison, der zunächst in Fachpublikationen darüber schrieb und dann auch ein eigenes Buch darüber herausbrachte („Technische Analyse mit Candlesticks. Alle wichtigen Formationen und ihr Praxiseinsatz“).
Der Vorteil der Candlestick-Charts ist, dass sie Angebot- und Nachfrage in einer visuell sehr intuitiven Art und Weise darstellt, was ihre Handhabung und Interpretation wiederum deutlich erleichtert. Wie berichtet können damit nicht nur die historischen Verläufe ansprechend abgebildet werden, auch können durch das Filter von charakteristischen Kursverläufen, genaue Prognosen über die Zukunft erstellt werden.
Für die Darstellung eines Kerzencharts sind aber alle vier markanten Kurse (Eröffnung, Hoch, Tief, Schluss) notwendig, weshalb das Vorhandensein dieser Informationen eine wichtige Grundvoraussetzung darstellt.
Abbildung 1: Darstellung der Candlesticks
Die Entwicklung zwischen der Eröffnung und dem Schlusskurs wird durch den Körper der Kerze gebildet. Der Kerzenkörper ist in der Regel schwarz und weiss, kann aber mit modernen Chart-Paketten auch in anderen Farben dargestellt werden. In der klassischen Konfiguration ist der Körper schwarz wenn es abwärts geht und der Schlusskurs unterhalb der Eröffnung liegt, während er weiß ist wenn der umgekehrte Fall eintritt. Genauso gut können weiß und schwarz durch grün und rot ersetzt werden. Wichtig ist hierbei aber dass sehr schnell und intuitiv gesehen werden kann wie sich die Kurse in der jeweiligen Periode entwickelt haben.
Oberhalb bzw. unterhalb der Eröffnung und des Schlusskurses gibt es normalerweise einen Schatten. Da diese Schatten die Tageshochs bzw. –Tiefs darstellen ragen sie zumeist über den Körper hinaus. Zumeist weil es manchmal vorkommt, dass die Eröffnungs- und Schlusskurse mit dem Hoch oder Tief übereinstimmen.
Neben der Bezeichnung „Schatten“ wird auch Docht (oberhalb des Körpers) und der Lunte (unterhalb des Körpers) verwendet. Abhängig vom Abstand von Hoch bzw. Tiefkurs vom Körper ist auch die Länge der Schatten.
Kerzencharts können grundsätzlich in allen Zeitintervallen verwendet werden, weshalb es daher keine Rolle spielt ob man Wochen-, Tages- oder Intraday-Charts lieber einsetzt. Grundsätzlich lassen sich aber Nachfrage- und Angebotsverläufe bei längeren Intervallen sinnvoller verwenden als bei ganz kurzfristigen Periodizitäten, wo tendenziell viel mehr Rauschen in der Preisentwicklung vorkommen kann.
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Candlesticks – Die Unterschiede zum Barchart
In der unten stehenden Graphik kann man den Unterschied zwischen Candle- und Barcharts gut sehen.
Abbildung 2: Vergleich Barchart vs. Candlesticks
Wie auch bei anderen Methoden der Charttechnik gelten auch bezüglich der Candlestick Analyse die folgenden Annahmen:
• Der Verlauf des Wertpapieres ist wesentlich wichtiger als zu wissen weshalb sich das Wertpapier so entwickelt hat.
• Alle Informationen sind in den Preisen reflektiert
• Käufer und Verkäufer bewegen die Märkte auf Basis von Erwartungen und Emotionen (Angst und Gier)
• Preise schwanken immer
• Der momentane Preise muss nicht zwangsläufig den inneren Wert eines Wertpapieres richtig wiedergeben.
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Fazit
Candlesticks sind eine der wichtigsten Darstellungsformen des Marktgeschehens. Jeder erfolgreiche Trader sollte sie ohne Zweifel kennen und beherrschen. Sie wurden schon vor mehreren Jahrhunderten entwickelt, haben aber nichts an Ihrer Gültigkeit seit dem 17. Jahrhundert eingebüßt. Ganz im Gegenteil. Durch die Verfeinerung von bestimmten Chart-Formationen sind sie heutzutage aktueller und effektiver denn jemals zuvor. Im folgenden Artikel werden wir die wichtigsten Candlestick Formationen vorstellen und Ihnen erklären wie Sie damit einfach und unkompliziert Geld verdienen können.