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Der König von Las Vegas, Steve Wynn und seine Gattin, Elaine, gelten als die Royals von Las Vegas. Niemand hat mehr für die Stadt getan als Steve. Dieser Einsatz brachte ihm rund $3 Milliarden ein.

Obwohl seine Sicht aufgrund einer seltenen genetischen Augenkrankheit (chronische Netzhautentzündung) immer schlechter wird, bleibt er ein ambitionierter Visionär und Großaktionär bei Wynn Resorts Ltd (WYNN). Fünf Jahre nachdem er das Mirage für $6.4 Milliarden an Kirk Kerkorian dem Immobilien-Tycoon und Filmstudio-Besitzer verkauft hatte, starte er sein nächstes und noch ambitionierteres Projekt, das Wynn Las Vegas. Es war zur Eröffnung mit Gesamtkosten von $2.7 Milliarden das teuerste Hotel der Welt und mit 50 Stockwerken auch das höchste der Glückspielmetropole. Das neue Ressort ist gigantisch und hat 2700 Zimmer, 18 Restaurants, 31 Boutiquen, zwei Kinos, zwei Kapellen, einen Autohändler (Ferrari und Maserati), eine 18-Loch Golfanlage, zwei künstliche Seen, eine 4.000m2 große Spa-Erlebniswelt, ein eigenes Museum mit der Wynn-Kunstsammlung und auch einen künstlichen Berg.

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Für Steve Wynn geht es dabei nicht um dekadenten, sinnbefreiten Luxus, sonder um die Umsetzung einer außergewöhnlichen Vision. Es geht um hohe Kunst welche auch für die Ewigkeit bleiben soll. Man merkt Steve die Leidenschaft für das Geschäft welches ihm auf gewisse Art und Weise auch in die Wiege gelegt wurde. Als die Proben für die neue Aufführung des Wynn Las Vegas beginnen, spürt man seine kindliche Faszination für das auf der Bühne Gezeigte und seine pedantische Detailverliebtheit wenn es um die exakte Lautstärke des Musik-Ensembles oder die Auswahl der richtigen Lichtintensität geht. Nur Perfektion ist dem König von Las Vegas gut genug und so werden auch alle Details der Choreografie bis zur Erschöpfung geprobt. Für Steve Wynn wird hier mitten in der Mojave-Wüste ausschließlich hohe Kunst zelebriert und so möchte er es auch von der Welt wahrgenommen wissen. Er will seinen Gästen nicht nur Spaß und Unterhaltung bieten wie an jedem x-beliebigen Unterhaltungspark, sondern ein einmaliges, nicht wiederholbares Erlebnis.

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Die Anfänge des König von Las Vegas

Steve Wynn
König von Las Vegas

Stephen A. Wynns frühe Karriere war ein schneller Aufstieg in die Spielindustrie. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1963 den Bingo-Salon der Familie, den er gegen eine Beteiligung am Frontier Hotel und Casino in Las Vegas eintauschte, wohin er 1967 zog. Er bewies schon früh ein goldenes Händchen für Deals und auch großartiges Verhandlungsgeschick als er die Mehrheitsanteile am Golden Nugget übernahm. Dieses verwandelte er von einer schlichten Spielhalle wo sich fast nur halbdunkle Gestalten trieben, zu einem blühenden Ressort mit vielfältigen Attraktionen und einer Vielzahl an Stars wie zum Beispiel Frank Sinatra, die dort ihre eigenen Show bekamen. Schon bald zählte sein Unternehmen zu den profitabelsten und auch am stärksten wachsenden der Branche. Zur Legende machten ihn aber erst die großen Wetten am Las Vegas Strip, wo er in den späten 80er-Jahren sein erstes Megaressort eröffnete.

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Zusammenarbeit mit dem König der Ramschanleihen

Auch Wall-Street wurde auf ihn aufmerksam und kein Geringerer als Mike Milken der König der Ramschanleihen verhalf ihm diese Riesenprojekte zu finanzieren. Diese königliche Ehe machte es möglich dass durch die Emission von mehr als $600 Millionen an Ramschanleihen das gigantische Mirage-Ressort mit seinen 3000 Zimmern und einem Vulkan vor der Tür aus der Taufe gehoben wurde. Durch den schnellen Erfolg bestätigt, setze er gleich zwei andere Riesen-Projekte nach. Das Treasury Island um $400 Millionen und das Bellagio um mehr als $1.5 Milliarden im Jahre 1998. Letzteres wird von vielen heute noch als das beste Ressort gesehen und machte ihn sowohl in Las Vegas wie auch an der Wall-Street zur fast unfehlbaren Legende.

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Kurze Zeit nach Fertigstellung des Bellagio schien sich das Blatt aber plötzlich zu wenden und als ob ihn sein Glück verlassen hatte. Er hatte in den späten 90er Jahren damit begonnen weltweit Millionen Dollar in den Aufbau einer grandiosen Kollektion an Kunstobjekten zu investieren um seine Ressorts um noch zusätzliche Attraktionen zu erweitern. Als um die Jahrtausendwende aber durch das Ausbleiben von ausreichenden Gästen die freien Cashflows zu versiegen begannen, wurde die Kritik von der Investment-Community immer lauter und die Aktien stürzten in den Keller. Dies ermöglichtes es seinem großen Rivalen MGM Ressorts International (MGM) sein börsenotiertes Unternehmen zu schlucken, ohne das Wynn etwas dagegen unternehmen konnte. Der Deal brachte aber Wynn persönlich immerhin $500 Millionen. Es wäre aber natürlich nicht Steve Wynn wenn er sich mit diesem Geld zur Ruhe gesetzt und nicht in ein neues noch imposanteres Projekt investiert hätte.

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Der Bau der nächsten Generation von Megaresorts

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König von Las Vegas

So kam es dass er 2005 das $2.7 Milliarden schwere Wynn Las Vegas eröffnete und drei Jahre später folgte für $2.5 Mrd. USD der Encore Anbau. Er investierte aber nicht nur in seinem geliebten Las Vegas, sondern war einer der ersten die das unglaubliche Potential der Glücksspiel-Metropole Macau entdeckte. Dort investierte er auch erfolgreich mehrere Milliarden in den Bau von weiteren Superressorts. All diese Projekte gelten auch heute und trotz der immer härter werdenden Konkurrenz, weiterhin als Referenzen in Sachen Glamour und Rentabilität im Sektor.

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Obwohl Stephen A. Wynn in seiner langen Karriere nicht nur Höhen erlebt hat, steht außer Zweifel dass seine Gabe über kurzfristige Rückschläge hinwegzusehen und den Fokus auf die langfristige Vision zu setzen, ihn letztendlich zu einer lebenden Legende und zu einem sehr reichen Mann gemacht hat.
Sein größter Verdienst war es aus einer verschlafenen Zocker-Stadt inmitten der Wüste, eine für die globalen Mittelschichten einmalige Erlebniswelt zu kreieren.

Bildquelle: (Betragsbild) ganz oben rechts – Don Mammoser / shutterstock.com / Portrait von Steve Wynn von WynnLasVegas – wikipedia.org