Was ist das Geheimnis von Warren Buffett? Hat er eines? Der Börsen-Guru listet selber 5 Faktoren auf die unerlässlich sind für den Erfolg an den Finanzmärkten
Letztes Wochenende begaben sich, wie jedes Jahr zu dieser Jahreszeit, tausende Investoren aus der ganzen Welt mit einem Ziel nach Omaha, Nebraska.
Nämlich dem größten Investor aller Zeiten, Warren Buffett und seinem „Co-Piloten“ Charlie Munger zuzuhören wie sie in mehr als 5 Stunden ihre Weisheiten zu verschiedensten Themen wie der Situation beim Versicherungskonzern Berkshire Hathaway (NYSE: BRK-A) / (NYSE: BRK-B) oder ihre Einschätzung zur Lage der deutschen Wirtschaft im Kontext der Griechenland-Krise, preisgaben.
Eine Frage beschäftigt hierbei aber alle Zuhörer schon seit Jahrzehnten: Wie machen es die Zwei? Was ist ihr Geheimnis?
Als Antwort auf diese oft gestellte Frage zählt Warren Buffett die 5 wichtigsten Erfolgsfaktoren auf:
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1. Warren Buffett: Genieße das Spiel
Schon das alte Sprichwort sagt uns dass nichts anderes als Übung den Meister macht. Ganz einfach formuliert wird nur derjenige die Konsequenz aufbringen um in diesem Fach Exzellenz zu erreichen, der dieses Spiel, wie es Warren Buffett gerne nennt, auch liebt.
Er selber hat sein Leben lang ein starkes Interesse für Aktien und Investments gezeigt und bereits im kindlichen Alter von 11 Jahren seine ersten Wertpapiere gekauft. Auch heute im hohen alter von 84 Jahren merkt man dem Meister seines Faches bei der jährlichen Ansprache im Rahmen der Jahreshauptversammlung von Berkshire Hathaway an, dass der Enthusiasmus für das Geschäft noch lange nicht erloschen ist.
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2. Warren Buffett: Suche dir einen Mentor
Bei aller Leidenschaft die Warren Buffet von Anfang an für das Aktien-Geschäft zeigte, fehlte ihm aber noch eine klare Strategie was, wann zu kaufen und dann auch wieder zu verkaufen.
Erst nach der erstmaligen Lektüre des Klassikers „Intelligent Investieren: Der Bestseller über die richtige Anlagestrategie“ von Benjamin Graham im Jahre 1949 begann er einen Ansatz zu entwickeln dem er auch heute noch treu bleibt.
Buffet schaffte es auf die Columbia Business School wo er unter anderem auch genau diesen legendären Value-Investor und Buchautor mehrerer Investment-Bücher, Benjamin Graham, kennenlernte.
Obwohl Buffet seinen Ansatz bis in den heutigen Tag kontinuierlich verfeinert, blieb aber das Grundprinzip des großen Meisters Graham intakt:
„Der Preis ist was sie zahlen müssen, der innere Wert einer Aktie ist was Sie dafür bekommen“ (aus einem offenen Brief an seine Aktionäre im Jahre 2013).
Natürlich können nicht alle auf die Columbia Business School gehen und werden dort auch nicht mehr Benjamin Graham, physisch zumindest, antreffen.
Wir alle aber haben die Möglichkeit Bücher von und über diese lebende Legende zu kaufen sowie auch die Chance erfolgreiche Investoren aufzuspüren und ihre Ansätze zu replizieren. Erfinden sie das Rad nicht immer neu!
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3. Warren Buffett: “Nerven aus Stahl und emotionale Stabilität sind Grundvoraussetzung“
Sowohl Buffet als auch Munger sind außerordentlich rationale Menschen. Sie verstehen wie kaum ein Zweiter dass Preise steigen und auch fallen können, sehen dies aber weder ängstlich und schon gar nicht panisch, sondern betrachten mögliche Rückschläge als großartige Gelegenheit fantastische Firmen zu attraktiven Preisen zu erwerben.
Theoretisch wissen wir das natürlich alle auch. Ein und dieselbe Aktie ohne signifikanten Nachrichten bei gefallenen Kursen kaufen zu können, ist eigentlich ein rationaler No-Brainer. Emotional sieht aber die Geschichte oftmals schon ganz anders aus. Wenn eine Aktie fällt ist es psychologisch schwierig nicht selber auch nachdenklich und bei einem schnellen Absturz gar panisch zu reagieren. Dies führt wiederum bei vielen Anlegern zu Kurzschlussreaktionen wie den hastigen Verkauf der eigenen Positionen um so schnell den emotionalen Schmerz zu beenden. Aus Mungers Mund klingt es so: „Versuche zumindest nicht wie ein perfekter Idiot zu reagieren“.
Dieser Ratschlag klingt einfach, in der Hitze des Gefechts einen kühlen Kopf zu bewahren gelingt aber den wenigsten. Schon gar nicht ohne konsequente mentale Vorbereitung.
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4. Warren Buffett: „Voller Fokus“
Im Jahre 2013 wurde Warren Buffet auf der Columbia Business School gefragt wie sich Studenten der Universität auf die zukünftige Karriere an den Finanzmärkten vorbereiten könnten.
Buffet griff daraufhin nach einem Jahresabschluss und dann nach anderen Dokumenten und antwortete:
„Lest jeden Tag 500 Seite wie diese. So eignet man sich Wissen an. Es funktioniert wie der Zinseszins-Effekt. Eine Schicht nach der anderen. Ihr könnt es mit Sicherheit alle machen, ich garantiere euch aber dass die Wenigsten dazu bereit sind.“
Wenn sie von Buffets Idee nicht überzeugt sind, hat er 1993 seinen Aktionären noch etwas anderes vorgeschlagen: „Nach all diesen Jahren geben wir uns mit einer einzigen Idee im Jahr zufrieden“.
Eine Idee UND 182.500 Seiten Lektüre pro Jahr. Wer hätte gedacht, dass man so einfach zum Milliardär wird!
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5. Warren Buffett: „ Halten sie Ausschau nach positiven Unfällen“
Die Investment-Legende wurde auch gefragt ob er so einen unglaublichen Erfolg wie den mit Berkshire Hathaway replizieren könnte, würde er heute nochmals von vorne anfangen. Darauf antwortete er dass die Wahrscheinlichkeit gewiss dagegen sprechen würde. Hauptsächlich weil er während seiner langen Karriere soviel Glück gehabt hätte.
So lernte Buffet zum Beispiel mit knapp 30 Jahren den 10 Jahre älteren Charlie Munger kennen, mit dem er über 50 Jahre gemeinsam sein Imperium aufbaute. Warrne Buffet nennt Munger den Architekten von Berkshire Hattaway ohne den er nicht imstande gewesen wäre so erfolgreich zu werden.
„Die Vorgaben die er mir gab, waren denkbar einfach. Vergiss es durchschnittliche Firmen zu großartigen Preisen kaufen zu wollen, sondern konzentriere dich darauf wundervolle Unternehmen zu durchschnittlichen Preisen zu kaufen“.
Natürlich war das Zusammenkommen dieser beiden Männer Zufall, diesen Zufall aber in eine 50-Jahre lange Partner- und Freundschaft zu verwandeln, entspricht der gemeinsamen Maxime „positive Unfälle“ wann auch immer möglich zu provozieren.
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6. Warren Buffett: „Nachsatz von Charlie Munger“
„Das außerordentliche Glück welches mir widerfahren ist, war ausschließlich das Ergebnis meiner ständigen Neugierde“.
Laut Warren Buffet war es ein Riesenglück 1951 Lorimer Davidson kennengelernt zu haben. Davidson der später 1958 zum Vorstandsvorsitzenden von GEICO ernannt wurde, verbrachte bei diesem ersten Treffen mehr als 4 Stunden mit dem jungen Warren in denen er ihm das Versicherungsgeschäft erklärte.
Ganz zufällig war dieses Treffen jedoch nicht. Es war erst nachdem Buffet auf einen Zug von Washington nach Maryland aufgesprungen war um dort GEICO zu besuchen, zustande gekommen. In der Zentrale angekommen, merkte er aber dass das Unternehmen an dem Tag geschlossen hatte. Unerschütterlich klopfte er jedoch weiter am Eingangstor an bis sich ein Portier sich seiner erbarmte, ihn einließ und zu Davidson führte. Nach diesem Meeting entschloss sich Buffet kurzerhand Aktien der Versicherung zu kaufen. Letztendlich übernahm er dann 1995 den Konzern komplett.
Ein weiterer Punkt den Munger nicht müde wird zu unterstreichen, ist dass ihre Neugierde sie zwinge ständig Neues zu lernen sowie sich an die geänderten Gegebenheiten anzupassen.
Beide Faktoren also, Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit, haben ihnen wesentlich dabei geholfen ihr Glück zu erzwingen.
Bildquelle: Warren Buffet von Mark Hirschey / uploadet by Logan