Bei den japanischen Kerzencharts handelt es sich um eine Version der Chartdarstellung respektive von Charttypen. Bei dieser Form handelt es sich um eine der ältesten und gleichzeitig exaktesten Methoden. Mit Hilfe des Candlestick kann man enorm wichtige Informationen ableiten. Gerade in Hinsicht auf den aktuellen Verlauf des Basiswertes kann man zudem auch noch Signale hinsichtlich eines künftigen Kauf- oder Verkaufssignals ableiten.

 

Die Japaner gelten in der Charttechnik als wichtige Ansprechpartner und entwickelten bereits im frühen 16. Jahrhundert eine neue Methode. Mit dieser Methode gelang es ihnen damals, die Preise von Produkten wie Reis zu analysieren. Reis wurde und wird zu einem essentiell guten Preis an der Börse gehandelt.

Die Technik war damals wie heute ein wichtiges Instrument und nennt sich Candlestick Chartanalyse. Diese Technik gehört zu den ältesten in diesem Bereich und war deutlich früher bekannt als die heute weitaus verbreiteteren Balken- Point- und die Figurecharts.

Schauen wir uns das Thema Candlesticks-Charts einmal genauer an. So zeigt diese Form die Eröffnung und dass Hoch wie auch das Tief an. Zudem sind auch Schlusskurse in den Candlestick-Charts enthalten. Diese Form der Darstellung ähnelt den modernen Tagesbalken Charts im Übrigen sehr. Steve Nison, ein äußerst bedeutender Autor, erklärte diese Methode der Chartdarstellung erstmals im Jahr 1989. Es dauerte also eine ganze Weile, bis diese Form der Analyse anerkannt war und in den Westen gelang.

Der Autor Steve Nison war es auch, der die Candlesticks als Chartdarstellung mit seinem mittlerweile bekannten Buch „Japanese Candlestick Charting Techniques“ berüht machte. Mittlerweile ist dieses Buch sogar für den deutschsprachigen Raum übersetzt worden und ein absolutes Muss für jeden Trader. In der deutschen Sprache heißt es im Übrigen „Technische Analyse mit Candlesticks. Alle wichtigen Formationen und ihr Praxiseinsatz“.

Die Frage was die Candlestick-Charts illustrieren, möchten wir uns nachgehend einmal näher betrachten. Diese Form der Charts stellt Angebot- und Nachfragekonzepte dar. Definiert werden diese Konzepte durch die klassische Technische Analyse und zwar auf eine optimierte und visuell hochqualitative Art und Weise. Anhand dieser historischen Kursverläufe kann man auf die Zukunft bezogen, Prognosen treffen.

Aufgrund der Tatsache, dass die Candlestick Charts im Grunde die Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und die Schlusspreise anzeigen, kann man diese Form der Darstellung nicht für Wertpapiere einsetzen. Der Grund ist ganz simpel – Wertpapiere enthalten nur Schlusskurse. Damit wäre diese Technik nicht einsetzbar und ist somit für Wertpapiere irrelevant. Ebenfalls nicht anwenden sollte man die Candlestick Charts bei Wertpapieren, die keine Eröffnungskurse aufweisen.

Gehen wir nun einen Schritt weiter. In der Candlestick Technik bildet die Bewegung angefangen vom Eröffnungskurs bis zum Schlusskurs hin den Kerzenkörper. Der Kerzenkörper kann zwei Farben haben. Ist der Schlusskurs unterhalb von dem Eröffnungskurs, war der Tag negativ und somit ist der Körper der Kerze schwarz. Handelt es sich um einen positiven Tagesverlauf, dann ist der Kerzenkörper weiß. Die Japaner benutzen statt weiß rote Kerzen. Anhand der Trendbewegungen kann man als Trader jedoch sehr einfach erkennen, welche Farbkennzeichnung verwendet wurde. Wichtig ist die Tatsache, dass man erkennt, dass die Eröffnungskurse wie auch die Schlusskurse für diese Form der Analyse enorm wichtig sind.

Die Kursbewegung selbst werden unterschiedlich bezeichnet. Oberhalb und unterhalb des Kerzenkörpers werden die Bewegungen als oberer und unterer Schatten bezeichnet.

Dabei gibt es für den Schatten auch noch andere Namen. Die Linie von der Oberkante bis zum Höchstkurs der Kerze wird vielfach auch als Docht bezeichnet. Die umgekehrte Linie wird in Fachkreisen auch als Lunte bezeichnet. In gewissen Fällen spricht man auch von langen oder kurzen Schatten. Abhängig ist dies davon, wie weit die Höchst- respektive die Tiefstkurse von dem Körper der Kerze entfernt sind.

Dabei kann man als Trader die Candlestick Charts vielseitig anwenden. Sämtliche Intervalle sind anwendbar und es spielt für die technische Analyse keine Rolle, ob ein Wochen- oder Tageschart analysiert wird.

Die Analyse erfolgt dabei auf unterschiedliche Weise. So werden die Candlesticks separat nach Ihrer Form analysiert. Eine weitere Möglichkeit der Analyse, ist das deuten von mit anderen Kerzen. Dabei werden die verschiedensten Kombinationen der Kerzen für den weiteren Verlauf der Kurse zu Grunde gezogen. Eine japanische Candlestick Formation besteht im Grunde entweder aus einer Kerze. In manchen Fällen kann die Zahl variieren, allerdings sind es maximal fünf Kerzen, die eine solche Formation bilden.

Bei den meisten Formationen der Candlestick Charts ist dies der Beginn einer Trendumkehr. Ebenfalls kann es vielfach passieren, dass der Trend stillsteht. Nur in den wenigsten Fällen kommt es tatsächlich zu einer Fortsetzung des Trends. Je nachdem wie man als Trader die Situation interpretiert, hängt die Trendumkehr sehr von dem Chartmuster einer Barchart Analyse zusammen und ist daher ein durchaus relevanter Indikator.

In einem Barchart kann es daher auch durchaus passieren, dass ein Key-Reversal-Day dargestellt wird. Ebenfalls ist es möglich, dass ein Bullish-Belt-Holt respektive ein Bearish-Belt-Hold in einem Candlestick Chart dargestellt wird.

Ein ganz wesentlicher Aspekt, den man als Trader beachten sollte, ist die Trendrichtung richtig einzuschätzen. Ob eine Formation letztendlich bullish oder bearish ist, erkennt man an der Ausbildung der Formation. Die Trendrichtung des Marktes ist wie üblich ein wichtiger Indikator dabei. In einem Aufwärtstrend können beispielsweise bullishe Umkehrfunktion in keinem Fall entstehen. Das gleiche gilt im Übrigen auch für den Abwärtstrend. Dort können keine bearishe Formationen entstehen.

Grundsätzlich kann man festhalten, dass die Candlestick Charttechnik keine Gesetzmäßigkeiten verfolgen muss und diese sollte man auch nicht erwarten. Somit muss diese Charttechnik nicht zwangsläufig dem Kurs folgen.

Die Candlestick Charts liefern mit der Technik vielmehr eine Art Bild der Börsenteilnehmer. Als Trader kann man auf diese Art und Weise die momentane Stimmung erkennen. Deshalb sind die Candlestick Charts auch so dermaßen beliebt und werden vielfach genutzt. Die Candlestick Technik funktioniert im Gegensatz zu anderen Analysen ohne eine zeitliche Verzögerung. Als Trader kann man die Signale deutlich besser bestimmen und das Anlegerverhalten lässt sich so voraussagen. Die zukünftige Kursrichtung wird dabei durch Verhältnisse von Eröffnung, Hochs wie auch Tiefs und dem Schluss ausgedrückt.

Mit verschiedenen Analyseinstrumenten stellt die Candlestick Chartanalyse ein enorm wichtiges Tool für Trader dar, dass visuell ansprechend ist und für höchste Ansprüche konzipiert ist.

Laut der japanischen Literatur gibt es etwa 40 Candlestick Umkehrformationen. Im nachfolgenden möchten wir uns die bedeutendsten Muster einmal genauer anschauen und Ihnen als Trader näherbringen.

 

Hammer und Hanging Man

Eine der signifikantesten und bedeutendsten Kerzenformen ist der Hammer. Diese Form hat eine sogenannte Haussebedeutung und gilt als sehr wichtig. Der klassische Hammer ist eine Kerze, wo der Körper schwarz oder weiß und der obereiche Bereich etwas kleiner ist. Der untere Schatten ist hierbei mindestens doppelt so lang wie der Hammer.

Die Bedeutung der Schattenlänge sollte einem jeden Trader klar sein. So zeigt diese an, dass der Markt nach einer hohen Eröffnung, sehr stark fiel und sich zum Schluss wieder erholte. Am Ende des Tages liegt der Hochkurs knapp unter dem Eröffnungskurs.

Dementsprechend ist das Scheitern des Marktes für die bearishen Teilnehmer schlecht. Sollte es letztendlich passieren, dass der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs liegt, so entsteht ein weißer Kerzenkörper. Für die bullishen Marktteilnehmer ist diese Situation deutlich angenehmer.

Der Hammer kann aber auch anders erfolgen. So sollten Sie wissen, dass ein abgeschlossen ausgeprägter Abwärtstrend für den Hammer unter Umständen ein unterer Umkehrpunkt sein kann. Es entsteht möglicherweise ein bullishes Signal, bei dem der Boden ausgehämmert wird und der Markt eine Bodenbildung prüft. Daher sollte man als geschulter Trader genau darauf achten, ob ein Abwärtstrend vorliegt und wie ausgeprägt dieser ist. Nur auf diese Weise lässt sich der Hammer richtig interpretieren. Bestätigen kann man dies auch. Sollte am folgenden Tag der Eröffnungskurs höher liegen und der Markt am Ende noch höher schließen, dann hat man als Trader richtig gedeutet.

Tritt das gleiche Kerzenmuster in Folge eines Aufwärtstrends auf, so spricht man von dem sogenannten Hanging-Man. Als Trader sollte man in jedem Fall mit Bedacht handeln und vorsichtig sein. Grundsätzlich lässt sich nämlich festhalten, dass ein Hanging-Man in Folge eines ausgeprägten Aufwärtstrends darstellt und eine gewisse Verwundbarkeit die Folge sein kann. Die Frage, ob der Hanging-Man in einem Candlestick Chartmuster als Umkehrsignal gedeutet werden kann, ist nicht mit einem klaren ja oder nein zu beantworten. Literaturtechnisch gibt es verschiedene Ansätze, welche nachfolgend Ihrer Signifikanz nach angeordnet und erläutert werden.

Bei dem ersten Ansatz sollte man als Trader erst einmal abwarten und Ruhe bewahren. Sollte es tatsächlich passieren, dass im Anschluss an den Hanging Man eine schwarze Kerze erscheint und eine schwäche Eröffnung mit einem noch schwächeren Schlusskurs folgt, so ist das Umkehrprinzip bestätigt. Der erste Ansatz hat nur eine geringe Signifikanz.

Der zweite Ansatz erhält dagegen bereits eine deutlich höhere Signifikanz. Hierbei wird der Hanging Man nur dann als Umkehrsignal bestätigt, wenn der Kurs sich am nächsten Tag unterhalb des Tiefpunktes befindet.

Der dritte Ansatz ist gleichzeitig auch der Letzte. Hierbei wird der Hanging Man bestätigt, indem der Schlusskurs der folgenden Tage sich unterhalb des Tiefpunktes befindet.

Folglich und dies lässt sich in jedem Fall klar sagen, ist der Hanging Man umso bedeutsamer, je länger der untere Schatten ist. Dementsprechend ist der Schatten im oberen Bereich ist und zum Schluss ist der Kerzenkörper hierbei ebenfalls wichtig. Dieser prägt sich aus, je kleiner er ist.

 

Bullish- und Bearish Belt Hold

Das Bullish Belt Hold ist eine weitere Form, auf die wir nachfolgend genauer eingehen möchten. Hierbei entsteht eine weiße Kerze. Im Endeffekt bedeutet dies lediglich, dass er Eröffnungskurs tief startet und mit einem Marathon sehr hoch abschließt.

Das Bearhish Belt Hold ist das genaue Gegenteil. Hierbei ist der Eröffnungskurs sehr hoch und sinkt stark. Dementsprechend ist der Schlusskurs am Ende eines Tages deutlich geringer. Auch hierbei gilt: Je größer die Kerze, desto ausgeprägter ist die Bedeutung und man kann als Trader eine Trendumkehr erwarten.

Als Warnsignal lässt sich dagegen ein schwarzer Bearish Belt Hold deuten. Hierbei ist der Eröffnungskurs oberhalb und prognostiziert einen fortsetzenden Aufwärtstrend. Beim weißen Bullish Belt Hold ist das Gegenteil die Folge und so lässt sich dabei erschließen, dass sich der Abwärtstrend weiter fortsetzen wird.

 

Bullish- und Bearish Engulfing Pattern

Während die bisher genannten Kerzenmuster aus lediglich einer Kerze definiert werden, bildet sich ein Engulfing Pattern aus zwei Kerzen. Die Grundlage hierfür nimmt der Abwärtstrend einer langen, weißen Kerze ein. Sobald diese nach einer schwarzen Kerze auftritt und den Kerzenkörper vollständig umschließt, so spricht man von einem sehr beliebten Muster. Das sogenannte Engulfing Pattern bedeutet letztendlich nur, dass etwas verschlungen wird. Hierbei verschlingt der Kerzenkörper der letzten Kerze den Körper der ersten.

Ein sehr wichtiger Aspekt den man als Trader beachten sollte, ist, dass der weiße Kerzenkörper den schwarzen vollständig umhüllt. Einzig der Schatten der schwarzen Kerze muss nicht umschlungen werden.
Das Gegenteil ist folglich beim Bearish Engulfing Pattern der Fall. Nach einem Aufwärtstrend umschließt die schwarze Kerze den Körper der weißen.

Die Signifikanz lässt sich dabei verschieden messen. Einerseits ist diese von der Länge abhängig, was im Endeffekt bedeutet, dass je länger die Kerze ist, umso bedeutender ist sie. Andererseits ist die Relation der Länge von der ersten zur letzten Kerze ebenfalls entscheidend. Als Trader sollte man wissen, dass beide Kerzenlängen wichtig sind und auf diese sollte man ebenfalls achten. Sind die beiden Kerzen letztendlich gleich lang, so erhält das Pattern nur eine geringe Signifikanz und die Trendumkehr wird schwacher ausfallen. Bei solchen Fällen kann man als Trader eher von einer Seitwärtsbewegung ausgehen.

Für Trader nimmt generell das Engulfing Pattern eine signifikante Rolle ein und stellt in der technischen Analyse ein wichtiges Umkehrmuster dar. Beim Bearish Engulfing Pattern erobern Pessimisten den Markt und die Optimisten müssen sich geschlagen geben. Hierbei verliert der Kaufdruck und der Verkaufsdrück steigt. Das Gegenteil ist beim Bullish-Engulfing Pattern der Fall, wo die Pessimisten den Markt hergeben und Optimisten sich freuen dürfen.

Diese Fakten sollte man in jedem Fall als Trader wissen.

 

Harami Muster und Harami Cross – wichtige Signalwirkungen als Trader erkennen

Das Harami Muster ist ein wichtiges Merkmal für die Umkehrung. Bei der Umkehrung des Engulfing Pattern entspricht das Harami Muster dem Inside Day. Beim traditionellen Inside Day werden nur Hochs und Tiefs verwendet, während bei Harami nur Open und Close signifikant sind. Dies ist im Endeffekt auch der Unterschied zwischen dem traditionellen Inside Day und Harami. Die Kerzenkombination bei einem Harami Muster ist dabei unterschiedlich gegenüber den anderen Mustern. Der Kerzenkörper befindet sich innerhalb eines großen Kerzenkörpers. Der große Kerzenkörper ist dabei vom Vortag. Unbedeutend ist dabei, ob der Kerzenkörper nach oben oder unten überragt. Ein Harami Muster kann allerdings eine unterschiedliche Bedeutung einnehmen. Sollte es passieren, dass der große Körper schwarz ist und der kleine weiß, so nimmt das Muster am Ende von einem Abwärtstrend die größere Rolle ein. Bei einer solchen Kombination spricht man im Übrigen von einem positiven Harami. Dieser ist nach einer Abwärtsbewegung ein eindeutiges Indiz, um einen Kauf zu tätigen.

Folglich ist der Markt unentschlossen und es kann unter gewissen Umständen zu einer Trendwende kommen.

Je kleiner der kleinere Kerzenkörper ist, desto stärker ist die Signalwirkung. Harami nimmt eine wesentliche Rolle ein und kann als Muster sowohl als Bullen- oder Bärensignal auftreten.

Eine ganz eigene Rolle nimmt der Harami Cross ein. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Art des Harami Muster, hat aber auch eine große Signifikanz. Bei dieser Art liegen Eröffnungskurs und der Schlusskurs der kleinen Kerze eng beieinander. Man spricht folglich von einem Doji. Hierauf kommen wir aber im nächsten Block zu sprechen. Vorweg kann man jedoch sagen, dass er als Bottom respektive als starkes Umkehrsignal gibt. Der Harami Cross ist mit dem normallen Harami zwar identisch, besitzt jedoch deutlich mehr Signifikanz. Der Grund hierfür ist eindeutig, da der Doji unentschlossen ist und ein Indiz für einen bevorstehenden Trendwechsel darstellt.

Der Doji hat im Grunde ein klares Konzept. Dies zeigt im Endeffekt die Unentschlossenheit der Teilnehmer dar und ist für Trader sehr bedeutsam. Hierbei steigt und fällt und schließt in etwa auf dem Eröffnungskurs. Das Niveau ist dabei auf etwa demselben Level. Der Doji ist ein Indikator für den Machtkampf von den Bullen gegen die Bären. Infolge dessen kann es zu einem Richtungswechsel am Aktienmarkt kommen. Dojis sind darüber hinaus ein Indikator für die Zukunft. Abhängig davon, ob die Kurse nach dem Doji fallen oder Steigen, kann es zu einer Unterstützung oder zu einem Widerstand kommen. Hierbei ist das Kursniveau kritisch und kann auch künftig kritisch bleiben.

Wie bereits weiter oben kurz erwähnt, besitzen Dojis in der Regel einen eng anliegenden, kleinen Körper. Im Optimalfall ist der Doji eine Kerze, die aus Docht und Lunte besteht. Ein Doji alleine ist kein Signal für Kauf oder Verkauf und kann auch zu keiner Wende führen. Ein Doji kann nur mit vorangehenden und nachfolgenden Kerzen bewertet werden. Ein Dojo kann in unterschiedlichen Formationen auftreten und verschiedene Bedeutungen haben. Ein Doji tritt häufig in bestimmten Musterkonstellationen auf.

Dojis können jedoch am Ende einer stärkeren Kursbewegung deutlich aussagekräftiger sein. Beim Doji sind im Idealfall Eröffnungs- wie auch der Schlusskurs identisch.

Piercing Pattern und das Dark Cloud Cover

Das Piercing Pattern hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bullish Engulfing Pattern, besitzt jedoch nur am Ende einer Abwärtsbewegung Gültigkeit. Nachdem Sie als Trader nun wissen, dass der große weiße Kerzenkörper den kleineren schwarzen Kerzenkörper ummantelt, gehen wir einen Schritt weiter. Bei einem Piercing Pattern muss bei einem guten Signal der weiße Kerzenkörper immer noch mehr als die Hälfte des schwarzen Kerzenkörpers abdecken. Relevant ist jedoch nur der Vortag. Je mehr der schwarze Kerzenkörper abgedeckt wird, desto stärker ist das Signal für eine Umkehrung.

Bei dem Piercing Pattern handelt es sich um ein Muster, das nach einem Abwärtstrend auftritt und das Gegenteil des Dark Cloud Cover darstellt. Einzig nach einem Abwärtstrend ist es ein Signal für Umkehr respektive für einen Kauf. Dabei gilt: Je geringer die Durchdringung ausfällt, desto schwächer können die Optimisten reagieren. Sollte es vorkommen, dass das Piercing Pattern unvollkommen auftritt, so kommt es zum Thrusting Pattern. Folglich ist die Entfachung eines neuen Verkaufsdrucks zu erwarten. Für eine Trendwende sind aggressive Käufe auf niedrigem Niveau die Voraussetzung. Normalerweise beschreibt das Piercing Pattern neue Unterstützungszonen. Das Dark Cloud Cover ist das Gegenstück. Es bildet sich, wenn die Kurse noch am folgenden Tag über die Durchbruchslinie und darüber hinaus fallen. Für die Börsenteilnehmer ist ein weiter fallender Schlusskurs am zweiten Tag, folglich eine Ernüchterung. Ob dies letztendlich so eintritt, das kann nicht vorab gesagt werden, doch der Aufwärtstrend ist damit zumindest fraglich.

 

Morning Star und Evening Star

Der Star ist ein ganz entscheidender Indikator. Hierbei handelt es sich um einen kleinen Körper, der weiß oder schwarz sein kann und durch eine Kurslücke von den vorhergehenden Kerzen abgetrennt ist. Die vorherigen Kerzen sind dabei groß. Dabei darf der Körper des Stars in dem Schatten der vorherigen Kerze befinden, die beiden dürfen sich allerdings in keiner Weise überschneiden. Sollte der Star aus einem Doji bestehen, spricht man von einem Doji Star. Dabei sollte man als Trader wissen, dass ein Star und ein Doji Star als Warnsignal gedeutet werden können und wohlmöglich eine Trendumkehr bevorsteht. Tritt ein Morning Star auf, ist dies ein klares Kaufsignal. Der Morning Star ist ein Bodenumkehrsignal und bildet sich anhand von drei Kerzen. Bei der ersten Kerze besteht der Körper aus einer großen Figur und ist schwarz. Der Grund hierfür ist ein immer noch stattfindender Abwärtstrend.

Die zweite Kerze dagegen kann aus einem weißen oder schwarzen Körper bestehen und ist kleiner. Im Gegensatz zu der anderen Kerze steht die zweite nicht mit der ersten in Verbindung. Bei der dritten Kerze handelt es sich um einen großen, weißen Körper. Dieser sollte mehr als die Hälfte der schwarzen Kerze bedecken. Bei einer idealen Formation liegt der dritte Körper oberhalb des zweiten. Eine Verbindung gibt es auch hier nicht. Der Schlusskurs befindet sich dabei im oberen Niveau der schwarzen Kerze. Ein starkes Bodenumkehrsignal kann auftreten, wenn die dritte Kerze ein Engulfing Pattern ist.

Anders sieht dies bei einem Evening Star aus, dem Gegenstück des gerade behandelten Morning Star. Der Evening Star gilt als Umkehrsignal nach einem starken Aufwärtstrend und hat die Gegenmuster des Morning Star.

 

Candlestick-Chartmuster – Handelssignale

Wenn Sie als Trader mit Candlestick Charts arbeiten, sollten Sie darauf achten, dass keine zeitlichen Verzögerungen bei der Bestimmung von diesen Handelssignalen auftreten. Nachfolgend möchten wir noch auf die wichtigsten Kerzenmuster eingehen. Diese sollten Sie bei der Bestimmung in jedem Fall kennen.

Schauen wir uns zunächst einmal das Kerzenmuster des Hammers an. Hierbei erfolgt der Einstieg also der Kauf am Markt am höchsten Kurs der Kerze. Das Stop-Loss ist hierbei auf dem tiefsten Kurs der Kerze.

Beim Hanging Man erfolgt der Entry zum Tiefskurs des Tages, während der Stop-Loss auf dem höchsten Kurs ist.

Beim Bullish Engulfing Pattern dagegen erfolgt der Entry zum Höchstkurs bei der weißen Kerze. Das Stop-Loss ist hierbei anders und wird auf beiden Tiefstkursen der Kerzen eingesetzt.

Das Gegenstück nimmt das Bearish Engulfing Pattern ein. Hierbei wird zum Tiefstkurs der langen, schwarzen Kerze verkauft. Der Stop-Loss erfolgt auf den beiden höchsten Kursen eingesetzt.

Die Harami Verwendung ist ebenfalls sehr wichtig. Der Hochkurs der langen schwarzen Kerze ist hierbei das entscheidende Signal für einen Kurs. Das Stop-Loss liegt ebenfalls auf der langen schwarzen Kerze und befindet sich auf dem Tiefstkurs.

Beim Morning Star befinden sich bekanntermaßen drei Kerzen. Der Höchstkurs der rechten, langen weißen Kerze ist hierbei das Kaufsignal. Das Stop-Loss liegt hierbei am Tiefstkurs der kurzen weißen Kerze.

Beim Evening Star befindet sich am Tiefstkurs der schwarzen Kerze das Verkaufssignal. Das Stop-Loss ist an dem Höchstkurs der kurzen,weißen Kerze.

Die Arbeit mit den Kerzenmustern ist für Trader enorm wichtig. Auf diese Art und Weise kann man Trendwechsel deutlich sichtbarer machen. Bei regulären Barcharts ist dies so nicht möglich. Mit Candlestick Charts lassen sich langfristig große Erfolge erzielen.