Wie in jedem Sektor, gibt es auch beim Traden an der Börse Spielregeln, die Sie als Trader beachten müssen. Damit Sie langfristig konstant Gewinne erreichen können, müssen Sie Faktoren berücksichtigen. Hierzu zählen allen voran mögliche Schritte um das Risiko von Verlusten zu senken und einzukalkulieren. In diesem Kapitel erfahren Sie alle Informationen rund um das Thema der Kapitaleinsatz.

 

Zunächst einmal gilt es die Frage zu beantworten, ob und mit welcher Kapitalhöhe Sie einen Trade eingehen möchten und sollten. Wichtig ist dabei, dass Ihr Konto zum Traden nicht gefährdet wird. Sollen Sie eine Position eingehen? Diese Frage ist ebenfalls von Bedeutung und daher sehen Sie vermutlich schon, dass es immer um die Chancen und Risiken geht. Werfen Sie in jedem Fall Ihre primäre Sicht auf den Erhalt von Ihrem Kapital, denn dies ist sehr wichtig. Dabei ist es auch wichtig, dass Sie Verluste in Bezug zum anfänglichen Kapital anschauen und sich primär vor Augen halten, welche Auswirkungen dies hat.

Bereits ein geringer Gewinn reicht aus, sofern Sie die Verluste in einem weniger gefährlichen Rahmen halten. Wenn Sie einen Kapitalverlust bei Ihrem Tradingkonto von 10 Prozent machen, müssen Sie im Folgenden 11 Prozent Gewinne erzielen, damit der ursprüngliche Zustand von Ihrem Konto wiederhergestellt wird. Ein weiteres Beispiel ist der Verlust 25 Prozent. Hierbei werden bereits 33 % Gewinne benötigt, um den Ursprungszustand wiederherzustellen. Daher lässt sich eines bereits jetzt festhalten: Entwickeln Sie eine präzise Strategie und beobachten Sie sehr genau den Zustand und die Bewegungen vom Markt. Ein Verlust der Hälfte von Ihrem Kapital hat die Folge, dass Sie das gesamte restliche Kapital reinvestieren müssen, um die Verluste wieder auszugleichen.

Sollten Sie in diesen Zustand geraten, so gilt es Sorgsamkeit zu bewahren. Mental ist diese Phase sicher schwierig, doch es gilt sehr genau zu prüfen, welche Schritte als nächstes zu machen sind. Wenn Sie diese Gewinne erwirtschaften, ist dies zwar gut, doch Sie haben lediglich den ursprünglichen Zustand wiederhergestellt.

Bei einem noch größeren Verlust sollten Sie noch behutsamer agieren. Achten Sie am besten von Beginn an darauf, dass Sie die Verluste von Anfang an gering zu halten. Einen Drawdown sollten Sie im Tradingkonto möglichst vermeiden. Beim Drawdown handelt es sich um ein bestimmtes Maß, das den Kapitalverlust vom höchsten Stand aus dokumentiert.

Achten Sie auf die 1 Prozent Regel und dessen Bedeutung

Die 1 Prozentregel gehört zu den Grundlagen und das Wissen, welches Sie in diesem Kapital lernen, sollten Sie immer beibehalten. Diese Regel besagt, nicht mehr als 1 % von Ihrem Kapital in eine einzelne Position zu setzen. Selbst bei einer Reihe von Verlusten, ist das gesamte Risiko und die Höhe der Verluste noch relativ gering. Wenn es also zu einer Reihe von Verlusten kommt, so ist das gesamte Risiko noch gering und Sie können eine ausführliche Analyse machen. Auf diese Art und Weise können Sie künftig Fehler vermeiden und haben etwas Wichtiges gelernt. Ihre Kapitalverluste können Sie künftig noch besser analysieren und Sie werden diese Fehler nicht nochmal machen.

Der Kapitaleinsatz lässt sich aus dem maximalen Verlust von einem Trade festlegen und ableiten. Ganz gleich, welches Tradingsetup Sie nutzen, bereits im Vorhinein sollten Sie ein Kursniveau identifizieren. Dieses Kursniveau ist der Bereich, an dem die einzugehende Position glattgemacht wird. Sollte sich der Trade nicht wie erhofft entwickeln, so ist es wichtig, dass Sie das Kursniveau bereits vorab festgelegt haben. Auf diese Art und Weise lässt sich die Spanne zwischen dem Kurs des Einstiegs und dem höchsten Ausstiegskurs bemessen.

Dazu gibt es allerdings noch weitere Aspekte, die Sie als Trader bedenken sollten. Hierzu zählen fixe wie auch variable Kosten. Als nennenswerte Indikatoren zählen allen voran die Kosten für Slippage und die Transaktionen. Bei den Slippagekosten handelt es sich um den Spread. Hierbei handelt es sich um die Ausgaben zwischen dem An- und Verkaufskurs. Weiterhin werden auch noch Kosten für die zu erwartende Ordnerausführung.

Wir möchten Ihnen die Theorie auch hier mit einem Beispiel aus der Praxis belegen. Die Berechnung respektive die Ermittlung vom Kapitaleinsatz ist ein gar nicht so komplexer Bereich. Wichtig ist allerdings, dass man das Wissen richtig anwendet. Nehmen wir mal an, Sie haben ein Tradingkonto und ein Anfangskapital von 100 000 Euro. Der Kurs zum Einsteigen bei der Longposition liegt aktuell bei 50 Euro und der Kurs für den maximal festgelegten Ausstieg ist derzeit bei 47 Euro.

Bei diesem Beispiel würden Sie also einen Verlust von 6 Prozent riskieren. Von 50 bis 47 Euro sind es 3 Euro. Weiterhin fallen natürlich noch die eingangs erwähnten Kosten an. Die Transaktionskostenliegen bei 0,6 Prozent und diese fallen bei An- wie auch bei Verkauf jeweils an. Die Slippagekosten liegen bei Ein- und Ausstieg bei circa 0,2 Prozent und somit haben Sie ein Gesamtrisiko, welches bei insgesamt 7,6 Prozent liegt.

Im Endeffekt liegt das gesamte Risiko bei Ihnen und wenn Sie eher ein risikofreudiger Trader sind, dann können Sie auch durchaus einen Betrag von 2 Prozent Ihres Kapitals einsetzen. Wichtig ist allerdings, dass Sie die gesamte Thematik mit Vorsicht genießen. Die Verluste sind im Endeffekt nicht 1:1 auszugleichen und daher sollten Sie sich mit einer komplexen Strategie genau überlegen, wie Sie das Trading angehen und Ihren Kapitaleinsatz auf einem stabilen Niveau halten möchten.

Zusätzlich müssen Sie auch noch berücksichtigen, dass eine gekaufte Position zu einem Gap führen kann. Dies bedeutet, dass eine Kurslücke auftreten kann und diese über den eigentlich geplanten Kurs hinausführt. Die Konstellation von einem Gap führt dazu, dass der von Ihnen kalkulierte Verlust überschritten wird.

Das Gelernte im zusammenfassenden Überblick

Im nun folgenden Überblick fassen wir das Wichtigste noch einmal zusammen. Es ist wichtig, dass Sie ein Tradingkonto mit einem soliden Kapital haben und daneben ist es weiterhin wichtig, dass Sie den Kapitaleinsatz auf einem gesunden Niveau halten. Weiterhin sollten Sie die 1 Prozent Regel beachten und auf Ihr Kapital in jedem Fall Acht geben. Der Kapitaleinsatz sollte immer mit einem engen Stopp Loss erfolgen. Insgesamt gibt es also beim Trading Thema Kapitaleinsatz eine Menge Aspekte, die Sie als Trader berücksichtigen müssen. Wie in vielen Bereichen des Lebens ist es auch hier bedeutsam, die Regeln des Marktes zu befolgen und das Risiko so gering wie möglich zu halten.