Ölanlagen können doch nicht sicher sein – oder doch? Wir zeigen ihnen wie sie sicher und profitabel in diesen Sektor investieren können.
Aufgrund der Volatilität des Ölpreises werden Aktien aus dem Energie-Sektor in der öffentlichen Meinung selten als sichere Investments wahrgenommen.
Nicht weil die Ölindustrie automatisch eine riskante oder gar schlechte Form der Veranlagung darstellt, sondern weil die Schwankungsanfälligkeit oftmals zuerst grob unterschätzt, und dann Positionen bei kurzfristigen Rückschlägen noch öfter, manchmal panikartig, geschlossen werden.
Sieht man aber über diese kurzfristigen Schwankungen hinweg und wählt einen geeigneten Investment-Horizont (rund 10 Jahre), so steigt die Wahrscheinlichkeit gute Ölanlagen zu finden enorm.
Es ist nämlich davon auszugehen, dass die Weltwirtschaft auch noch in den nächsten Jahrzehnten weiterhin vom Öl abhängig sein wird.
So werden Unternehmen mit den Kapazitäten neue Ölfelder zu erschließen, jene die über die Infrastruktur verfügen das Öl auf den Markt zu bringen, sowie Anbieter von Oilfield-Equipment, besonders von dieser Abhängigkeit profitieren können.
Aus diesem Grund könnten Firmen wie Exxon Mobile (NYSE: XOM), Magellan Midstream Partners (NYSE: MMP) und National Oilwell Venco (NYSE: NOV), ganz im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung, zu den sichersten Ölanlagen über einen längeren Zeitraum zählen.
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Ölanlagen: EXXON MOBIL (XOM)
Die großen Ölfirmen haben einige klare Wettbewerbsvorteile, speziell dank der erzielbaren Skalleneffekte in diesem Bereich. Dies macht sie generell zu großartigen Investments. So führt das integrierte Geschäftsmodell mit Ölförderung, Raffinerien und eigenen Tankstellennetzen bei Exxon Mobil zu einer wesentlich glatteren Ertragskurve als bei mehr spezialisierten Unternehmen im Sektor.
Wenn also zum Beispiel der Ölpreis steigt, hilft dies der Produktion, während die Raffinerien darunter leiden. Sinkt jedoch der Ölpreis wendet sich das Blatt und die Raffinerien profitieren, während die Ölförderung weniger gut performt.
Aufgrund der inhärenten Volatilität am Markt, ist es also von immensem Vorteil die gesamte Wertschöpfungskette zu kontrollieren.
Keine andere Gesellschaft verkörpert dieses integrierte Geschäftsmodell besser als Exxon Mobil.
Mit einer Marktkapitalisierung von $366Mrd. profitiert der Konzern von Skalleneffekten (operativ, finanziell und strukturell) wie kaum ein Zweiter.
Das AAA-Rating erlaubt es Exxon Mobil zudem Projekte zu fast unschlagbar günstigen Konditionen zu finanzieren. Derzeit besteht dafür aber wenige Bedarf, da in den letzten Jahren genügend Cash-Flows generiert wurde um die eigenen Projekte ohne externer Quellen zu finanzieren und darüber hinaus, auch immer eine saftige Dividende auszuschütten.
Die Aktie wird wahrscheinlich auch in Zukunft kurzfristig mit dem steigenden oder fallenden Energiepreis mitschwingen, langfristig gibt es aber wenige interessantere und stabilere Investment-Möglichkeiten für den erfahrenen Anleger.
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Ölanlagen: Magellan Midstream Partners (MMP)
Eines der sichersten Investments im Öl- und Gasbereich sind die Pipelines welche die Produkte von den Ölfeldern über die Raffinerien auf den Markt bringen.
Aufgrund von langfristigen Verträgen welche selten mit dem Ölpreis korrelieren, generieren Pipelines traditionell garantierte Erträge.
Zudem hat die Firma in vielen Teilen der Vereinigten Staaten von Amerika ein reguliertes Monopol in diesem Bereich. Was, ähnlich den Stromversorgern, zu regulierten Einnahmen bei einem Großteil des Netzwerkes führt. Derzeit stammen demnach rund 85% von Magellans operativer Marge aus solchen Kontrakten.
Ähnlich wie bei Exxon Mobile verhilft auch hier das stabile Investment-Grade-Rating Magellan Midstream Partners zu wesentlich günstigeren Finanzierungskosten als bei den meisten Konkurrenten. Angesichts des notwendigen Investitionsvolumens in die Infrastruktur ist dies ein sehr bedeutender Vorteil.
Die Kombination aus stabilen Erträgen und einer immer günstigeren Refinanzierung (man denke an das heutige Zinsniveau), hat es Magellan erlaubt von Jahr zu Jahr mehr Geld an die Aktionäre zurückzuzahlen. Alleine in den letzten 14 Jahren ist die Dividende im Schnitt jährlich um 13% gestiegen und es gibt derzeit keine Anzeichen für eine Abflachung dieser beeindruckenden Entwicklung.
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Ölanlagen: National Oilwell Varco (NOV)
Angesichts der hohen Volatilität der Aktie erscheint es bei oberflächlicher Betrachtung nahezu lachhaft in diesem Zusammenhang von einem sicheren Investment zu sprechen.
So ist die Aktie vom September-Hoch in Tandem mit dem Ölpreis rund 40% gefallen.
Eines hat uns aber National Oilwell Varco in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, nämlich dass sie Bären-Märkte wesentlich besser überstehen können als die meisten anderen Akteure im Sektor.
Dies gelingt der Firma dank ihrer langfristig stabilen Auftragslage für neue Projekte sowie wiederkehrenden Einnahmen aus dem Verkauf von Ersatzteilen für älteres Equipment.
In den letzten 9 Jahren, in denen es zwei massive Öl-Bärenmärkte gab, hat es National Oilwell Varco geschafft ihre operativen Ergebnisse mehr als zu vervierfachen.
Es besteht natürlich keinerlei Zweifel dass fallende Ölpreise und eine damit verbundene Abnahme der Geschäftstätigkeit bei den wichtigsten Kunden, kurzfristig negative Auswirkungen haben wird. Für den besonnen Investor sollten aber die Auftragseingänge von über $10Mrd. ein ausreichendes Ruhepolster darstellen.
Langfristig ist der Konzern also bestens aufgestellt um seine beeindruckende Performance der letzten Jahre fortzusetzen.
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Ölanlagen: Was wir meinen
Wenn es um zukünftige Ölanlagen geht, gibt es natürlich niemals 100% Sicherheit. Zu viele Faktoren können auch mit den neuesten Modellen und Technologien nicht mit vollster Sicherheit prognostiziert werden. Jene Anleger welche aber besonnen genug sind kurzfristige Ausschläge auch als solche zu verstehen, werden wenige interessantere Veranlagungsmöglichkeiten finden als die drei oben genannten Ölanlagen.
Mit diesen haben sie also beste Aussichten ihr Vermögen kontinuierlich und nachhaltig auszubauen, ohne dabei aber unkontrollierbare Risiken eingehen zu müssen.