Geldmaschine Facebook - Börsewert $250 Milliarden

Die Geldmaschine Facebook ist 2012 mit einer Bewertung von rund $90 Millarden an die Börse gegangen. Schon damals war das Internet-Unternehmen mehr Wert als Schwergewichte wie Amazon, McDonald´s oder Disney. 3 Jahre später liegt der Börsewert von Facebook bei unglaublichen $250 Millarden. Wird Facebook als erste Unternehmen die Billionen-Marke knacken? Lesen sie hier die Hintergründe zum Aufstieg dieser Milliarden-Dollar-Maschine.

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Was bin ich Wert? 

Wieviel glauben sie sind sie Wert? Weniger als €100? Mehr als €200? Den Wert eines Menschen zu messen ist wirtschaftlich gesehen alles andere als einfach. Aus moralischer Sicht gar verwerflich.

Es geht hier aber rein um ihr „Online-Ich“ und falls sie sich dazu noch keine Gedanken gemacht haben, ist das kein Problem. Dafür sind ja die Märkte da. Um den Wert, oder besser den Preis, von Produkten, Unternehmen oder Ideen zu bestimmen. Im Moment liegt der Wert ihres Online-Ichs bei ca. €170. Soviel ist der Markt nämlich derzeit bereit für die mehr als 1,4 Millarden User des sozialen Netzwerkes Facebook zu bezahlen. In Summe für das gesamte Unternehmen also rund $250 Milliarden oder in Euro deutlich über 200 Milliarden.

Damit ist die Geldmaschine Facebook in etwa soviel Wert wie die drei großen Automobil-Konzerne VW, Daimler und BMW zusammengerechnet.

Klingt für ein so junges Unternehmen mit noch vergleichsweise bescheidenen Ertragszahlen eigentlich irrsinnig. Oder doch nicht?

Manche Marktteilnehmer glauben sogar an eine mögliche Marktkapitalisierung von $1 Billion, einer Schallmauer an der bislang noch kein Unternehmen vorbeigekommen ist.

Wer liegt richtig? Wer falsch? Und welche Faktoren sprechen dafür bzw. dagegen?

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Geldmaschine Facebook – Die  Befürworter

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Geldmaschine Facebook – Befürworter

Analysten die weiterhin Bullish auf die Aktie sind weisen auf die stetig wachsende Zahl der aktiven User von Facebook. In den letzten Quartalen ist das Wachstum hier im Durchschnitt bei rund 10% pro Quartal gelegen und alleine im letzten Quartal wuchs diese Zahl um 13% (Facebook definiert aktive User als jemanden der sich in den letzten 30 Tagen mindestens einmal eingeloggt hat).

Bei einer bereits stratosphärischen Anzahl an täglichen Benutzern (knapp 1 Milliarde im letzten Quartal) sind solche Wachstumszahlen wahrlich beeindruckend.

Aber nicht genug dass sich immer mehr Benutzer auf der beliebten Social-Media-Plattform einloggen, verbringen diese auch stetig mehr Zeit dort. Bislang ist es aber dem Gründer Mark Zuckerberg und seinem Team nicht gelungen diese enorme Anzahl an Usern so zu Geld zu machen wie manche seine Internet-Konkurrenten.

Während Google rund $65 pro Kunde (Benutzer) und Twitter sogar $270 macht, liegt dieser Wert bei Facebook noch bei bescheidenen $35. Darauf setzen auch die Facebook-Bullen.

Dass es nämlich dem Unternehmen mit zukünftigen Apps und neuen Konzepten gelingen wird, die Werte der Konkurrenz nicht nur zu erreichen sondern sogar zu übertreffen. Nur dann wäre auch die erwähnte Marke von über $1 Billion Marktkapitalisierung überhaupt zu erreichen.

Damit wäre die Geldmaschine Facebook dann soviel Wert wie die Top-10 Namen des Dax zusammengerechnet. Also genau soviel wie Bayer, Volkswagen, Daimler, Siemens, SAP, Deutsche Telekom, BASF, Allianz, BMW und Henkel…

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Geldmaschine Facebook – Die Zweifler

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Geldmaschine Facebook – Zweifler

Und genau hier hacken auch die Bären ein. Die Bewertungsniveaus der Facebook-Aktien enthalten derartig viel Phantasie dass aus ihrer Sicht bereits kleinere Verfehlungen gegenüber den exorbitanten Erwartungen, zu einem massiven Einbruch der Aktien führen sollten.

Bären sagen dass sogar im Vergleich zu ähnlichen (überbewerteten) Aktien wie Google oder Apple, die Facebook Aktie teuer erscheint und nicht einmal die kühnsten Projektionen den aktuellen Kurswert nur annähernd rechtfertigen.

So ist das bei Aktien oftmals verwendete Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) bei Google 30 während man bei Facebook schon knapp 100 Mal den Gewinn zahlen muss wenn man die Aktie erwerben möchte. Die Durchschnittsaktie notiert in der Regel bei zwischen 10-20x Mal die Jahresgewinne.

Auch das Argument der späteren Monetarisierung bei Facebook wird von vielen nicht für realistisch gehalten. Facebook versucht nämlich schon seit rund 5 Jahren den Ertrag pro Kunden anzuheben, mit bislang eher bescheidenem Erfolg. Google konnte auch hier wesentlich früher seine Benutzer finanziell „verwerten“.

Wenngleich die Zahl der aktiven User in den letzten Quartalen global zugenommen hat, ist sie aber in den wichtigen Märkten der USA und Asien bereits leicht rückläufig.

Damit dürfte die Zunahme der Erträge noch schwieriger werden, da ein Benutzer aus Afrika oder Südamerika aus finanzieller und Werbesicht natürlich weniger interessant ist als aus wohlhabenden Gegenden.
Mark Zuckerberg scheint dies aber alles nicht besonders zu stören da er die soziale Mission Facebooks als wesentlich wichtiger einschätzt, als das eigentliche Tages-Geschäft.

Dies ist bei visionären Gründern nicht ungewöhnlich und stört bei sonniger Großwetterlage an den Märkten wenig, sollte diese aber umschlagen, könnte er damit relativ schnell alleine im Regen stehen.

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Fazit

Natürlich kann niemand genau den weiteren Verlauf der Aktien vorhersehen. Ob die Geldmaschine Facebook tatsächlich das erste Unternehmen sein wird, die $1 Billionen-Marke zu knacken oder ob sie wie von vielen Bären erwartet, dramatisch an Wert verlieren wird, steht in den Sternen geschrieben.

Wovon wir aber von Traderblatt.com definitiv überzeugt sind, ist dass es wesentlich sicherere Methoden gibt sein Geld zu vermehren, weshalb wir vor einem Einstieg abraten (außer von kurzem Scalping).

Beteiligen sie sich an dieser spannenden Debatte. Auf welcher Seite stehen sie? Sehen sie weiteres Aufwärtspotential der Milliarden-Dollar-Maschine oder glauben sie dass die jetzt eingepreisten Erwartungen einfach unrealistisch sind und die Aktie für Käufer eher ein Milliarden-Grab darstellt? Wir freuen und jetzt schon auf eine rege Debatte! Schreiben Sie uns Ihr Kommentar dazu…

Bildquelle (Beitragsbild ganz oben rechts):PromesaArtStudio / Shutterstock.com