Aktienkurse steigen und fallen – so viel steht fest. Doch wann genau sie sich wie verhalten, ist bisher reine Spekulationssache. Mit Quantenphysik versucht ein junges Start-Up die Gesetzmäßigkeiten der Börse zu entschlüsseln. Zumindest im kurzfristigen Bereich scheint es ihnen bestens zu gelingen. Hier lesen sie wo sie diese Kauf- und Verkaufssignale finden können.
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Computer regieren den Aktienhandel
Seit Erfindung der Börse gab es immer wieder Zeiten, in denen Aktien- und Wechselkurse wild schwankten. Diese Instabilitäten im Finanzmarkt scheinen unvorhersehbar und überraschend zu sein, wenngleich sich viele daran versuchen, Gesetzmäßigkeiten für ihr Auftreten aufzustellen. Schon lange wirken aber Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Investionen, Dividendenzahlungen eines Unternehmens oder makroökonomische Daten wie Inflation, Arbeitslosenzahlen oder Industrieproduktion überholt.
Neben den allmächtigen Zentralbanken mischen immer mehr vollkommen automatisierte Computerprogramme an den globalen Aktien- und Finanzmärkten mit.
Wer dies nicht glaubt, sollte sich vor Augen führen dass an der größten Aktienbörse der Welt (NYSE), Maschinen bereits lange das sagen haben und inzwischen fast Dreiviertel aller Transaktionen ohne menschliche Eingriffe erfolgen.
Bislang konnten aber hauptsächlich Investmenthäuser und Hedge-Fonds von der technischen Aufrüstung richtig profitieren, während Kleinanleger sehr oft bei diesem Wettrüsten das Nachsehen haben.
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Möglichkeit für Privatanleger
Seit einiger Zeit gibt es auch in diesem Bereich jetzt eine Tendenz zur „Demokratisierung“ und ein von vier Quantenphysiker gegründetes Start-Up möchte Privatanlegern die Möglichkeit bieten, es Banken und Großinvestoren gleichzutun und durch den Einsatz modernster Modelle und Technologien erstklassige Erträge zu erzielen.
Die Firma nennt sich Aktienprognosen Gmbh und hat sich als Ziel gesetzt, das chronische Versagen von Experten und Banken bei der Einschätzung zukünftiger Börsen- und Wirtschaftsentwicklungen, durch wissenschaftliche Prognosemodelle zu ersetzen.
Die zugrundeliegenden Modelle sind für Laien schwer verständlich. Für Nicht-Physiker jetzt die Kursfassung.
Die Physiker haben Erkenntnisse und Ergebnisse welche sie bei ihrer Promotion am Münchner Max-Planck-Institut für Quantenoptik gewonnen haben genutzt, um zukünftige Preisentwicklungen zu antizipieren. Dabei werden Modelle die das Verhalten von Atomen sowie auch Elemente aus der Schwarmintelligenz verwendet, um den nächsten Tag möglichst präzise vorherzusagen.
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Die besten Ergebnisse erzielt Aktienprognose wenn für diese Prognosen Daten der letzten 7 Handelstage herangezogen werden. In Wirklichkeit handelt es sich dabei aber weniger um eine Prognose über die Zukunft, sondern vielmehr um eine Fortschreibung der Vergangenheit, da im Grunde historische Daten extrapoliert werden.
Trefferquote von über 70%
Mit diesen smarten Instrumenten haben es die vier Quantenphysiker geschafft die Trefferquote ihrer Prognosen von 50% konsistent auf über 70% anzuheben. Hier sohnt es sich also eher mit Aktien zu handeln, als ins Casino zu gehen. Generell gilt bei ihren Modellen, dass die Treffergenauigkeit umso höher ist, desto kürzer die Periode für die sie errechnet wurde.
Das heißt dass sie besonders für Intraday-Trader von großen Interesse sein kann.
Mit dem heutzutage allgegenwärtigen Hochgeschwindigkeitshandel wo Positionen Hunderte Male pro Sekunden gedreht werden, haben diese Modelle aber nichts zu tun. Dort werden ja Preisunterschiede von Zehntelpunkten gejagt und wer mit der höchsten Geschwindigkeit handelt und die größten Beträge bewegen kann, gewinnt. Dies ganz ohne menschlichen Einfluss.
Die Firma: „Aktienprognose“ hingegen erzielt seine besten Ergebnisse für Vorhersagen bezüglich der nächsten 3-7 Handelsstunden und eignet sich daher besonders gut für Swing-Trading. Dies macht die Modelle speziell für Privatanleger interessant.
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Direkter Bezug der Kursprognosen
Es ist aber weder eine Handelsplattform noch ein Investmentfond. Die Gründer wollen Privatanlegern die Möglichkeit bieten die durch ihre quantenphysikalischen Modelle erzeugten Aktienprognosen in Echtzeit zu beziehen und entsprechend der eigenen Risikotoleranz diese dann auch an den Märkten umzusetzen.
Daneben sollen auch die Meinungen und Vorhersagen von privaten und institutionellen Investoren mithilfe einer gefinkelten Rangordnung in die eigenen Prognosen einfließen.
Im nächsten Schritt sollen dann soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook noch für das Börsengeschehen interessanten Signalen gefiltert werden.
Die Prognosekraft ihrer Modelle funktioniert aber nicht nur für kürzere Intervalle besonders gut, sondern auch für Phasen überdurchschnittlicher bis höchster Volatilität.
Dies ist aus Händlersicht besonders interessant, da Phasen höhere Volatilität normalerweise mit fallenden Märkten einhergehen.
Dies bedeutet dass sich diese Modelle auch gut für die Absicherung der längerfristigen Aktienportfolios eignen.
Als Gründe für diese Ergebnisse nennt einer der Gründer, Tassilo Keilmann, dass Bilanzen und Fundamentaldaten in kürzeren Zeithorizonten eine untergeordnete Rolle spielen. Hohe Volatilität führt hingegen oft zu panischem Handeln vieler Marktteilnehmer, was wiederum überproportional viele Chancen und Marktineffizienzen auslöst.
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Endlose Handelsmöglichkeiten
Auf Aktienprognose gibt es aber nicht nur Prognosen zu deutschen Aktien, sonder auch zu:
- US-Aktien
- Aktienindizes (Deutschland & USA)
- Rohstoffe
- Währungen
Angeboten werden neben einem Basic-Paket (kostenlos) auch ein Premium (99€) sowie Pro (149€) Paket.
Diese unterscheiden sich hauptsächlich im Ausmaß der angebotenen Features und auch ob Echtzeit-Prognosen mitgeliefert werden oder nicht.
Obwohl die Firma schon seit einigen Jahren die Implementierung eines vollautomatisierten Investment-Pools geplant hat, waren die Fortschritte hier bislang eher bescheiden.
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Beeindruckende Performance
Will man also an der beeindruckenden Performance dieses heißen Start-Ups als Privatanleger partizipieren, muss man die generierten Signale nach den eigenen Risikoparametern handeln.
Damit wäre man auch heuer nicht schlecht gefahren. Während der deutsche Dax in diesem Jahr rund 10% zulegte, schafften es die smarten Algorithmen der vier Physiker auf über 20% seit Jahresanfang.
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