Investmentstrategien. Warren Buffett oder Peter Lynch – hatten mit unterschiedlichen Strategien nachhaltig am Markt Erfolg. Lesen Sie warum es auf die Investmentstrategie nur bedingt ankommt
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Wir alle haben Geld an den Märkten veranlagt und hoffen insgeheim dass wir eines Tages den Erfolg dieser Legenden replizieren können. Wir lesen ihre Biographien und versuchen bei der Titel-Selektion ähnlich geschickt vorzugehen wie die großen Meister. Leider schafft es aber kaum jemand außerhalb eines erlesenen Kreises diese stratosphärischen Höhen zu erreichen. Tatsächlich schaffen es die Wenigsten überhaupt mit der allgemeinen Marktperformance solcher Indizes wie den S&P 500 oder dem Dax mitzuhalten. Zwischen 1990 und 2010 blieb nämlich der durchschnittliche US-Amerikanische Anleger jährlich 6% unter dem S&P500-Ertragszuwachs. Also was ist ihr Geheimnis?
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Investmentstrategien: Viele Wege führen zum Erfolg
Es mag überraschen dass die oben genannten Investment-Gurus teilweise komplett konträre Investment-Ansätze verwenden obwohl sie alle eines gemein haben; nachhaltige Outperformance des Marktes über viele Jahrzehnte. Thomas Rowe Price war zum Beispiel ein Growth-Investor der Unternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten suchte, während Peter Lynch eher Unternehmen kaufte von denen er das Geschäftsmodell lückenlos verstand. Benjamin Graham wiederum erwarb Unternehmen während der Bärenmärkten zu Schnäppchen-Preisen. Und was tat Warren Buffet? Wir wissen ja bereits dass er sich immer großartige Firmen zu fairen Preisen kauft.
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Fassen wir also kurz nochmal zusammen:
- Unternehmenskauf mit überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten
- Unternehmen mit komplett durchsichtigem Geschäftsmodell
- Unternehmenskauf im Bärenmarkt (am Tiefpunkt)
- Stabile, große Fimen zu fairen Preisen
All diese Beispiele vermitteln uns den Eindruck als ob es eigentlich ganz einfach sein muss. Warum aber, wenn es wirklich so simple ist und es zudem scheinbar viele erfolgreiche Ansätze gibt, fällt es den meisten Anlegern derartig schwer auch nur den generellen Markt zu schlagen?
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Investmentstrategien: Krautacker statt fruchtbarer Boden
Der Grund ist dass die durchschnittlichen Portfolios weniger wie ein fruchtbarer Acker aussehen, sondern wie ein planloser Wildwuchs. Otto-Normalverbraucher läuft jedem neuen Hype hinterher, ohne zu erkennen dass dieser vielleicht nicht zur generellen Ausrichtung des Portfolios passt. So werden einmal Internet-Aktien gekauft wenn gerade wieder in den Medien von der New-Economy die Rede ist, um dann auf Dividenden-Aktien umzuschwenken wenn die Zinsen niedrig sind. Das Ergebnis ist meistens ein schwer erklärbares Potpourri an Titeln die der Performance des Portfolios nicht gerade zuträglich sind.
Diese Legenden waren nicht erfolgreich weil sie alle eine und die selbe Investment-Philosophie hatten, sondern weil sie trotz oftmals widriger Marktphasen, immer zu ihrem Ansatz standen und so mittelfristig auch mit überdurchschnittlichen Gewinnen aussteigen konnten.
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Investmentstrategien: Das Beispiel Warren Buffet
Es gibt wahrscheinlich kein besseres Beispiel als Warren Buffet während der 60er Jahre. Damals trieb eine neue Generation an Portfolio-Managern, welche die Große Depression der 30er Jahre nicht mehr miterlebt hatte, die Preise von Aktien in bis dahin noch nie dagewesene Höhen. Buffet sah sich dieses Treiben fassungslos an und weigerte sich Aktien zu völlig überhöhten Preisen zu kaufen. Statt also sich selber und seiner Veranlagungsstrategie untreu zu werden, hielt er an seinen Prinzipien fest obwohl dies kurzfristig natürlich seiner Performance schadete. Wie er später im Jahre 1967 erwähnte:
Wenn das Spiel nicht mehr nach unseren Vorstellungen gespielt wird, ist es menschlich die eigenen Regeln in Frage zu stellen und zu behaupten dass alles bisherige falsch war. Dieses Verhalten konnte ich oftmals mit meinen eigenen Augen bei anderen sehen. Auch sah ich die anschließende Bestrafung durch den Markt für jene die ihre Prinzipien über Board warfen. Ich selber bin mir im Klaren dass ich meine Strategien welche ich vollständig verstehe, nicht durch neue Regeln ersetzen werde, die ich nicht gänzlich verstehe und die ich auch noch niemals zuvor angewendet habe. Auch wenn sie einfaches Geld zu versprechen scheinen, in Wirklichkeit führen sie aber mittelfristig zu sehr schmerzhaften Verlusten…
Einmal ganz ehrlich, wie viele von ihnen haben in der Vergangenheit auch in widrigen Marktumständen ihre Investment-Strategie nicht geändert, speziell wenn andere Ansätze in dieser Marktphase wesentlich bessere Resultate garantierten?
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Investmentstrategien: Entwickeln sie ihren eigenen Ansatz
Es ist davon auszugehen dass die überwiegende Mehrheit der Investoren entweder niemals richtige Investment-Regeln entwickelt haben oder falls schon, diese immer wieder beim ersten Gegenwind verletzen.
Niemand kann mit voller Sicherheit von vornherein sagen ob ein Investment-Approach besser als der andere ist, auch nicht ob einer der oben genannten Legenden mit einer anderen Strategie ähnlich erfolgreich gewesen wäre. Wichtig ist aber dass diese Kerle eine Philosophie gefunden haben, mit der sie sich wohl fühlen und welche zu einem gewissen Grad auch ihre Persönlichkeit wiederspiegelt. Und das für sie schöne ist, dass sie dabei mehr Geld gemacht haben als sie oder ich jemals zu sehen bekommen werden.
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Investmentstrategien: Konsequenz lohnt sich…
Stellen sie also ihre Regeln selber auf. Vielleicht glauben sie stark an das Potential von Wagniskapital und sind daher bereit in kleinere Firmen mit überdurchschnittlichen Wachstumserwartungen zu investieren. In diesem Fall können sie von vielen kleineren Verlusten und einer handvoll riesiger Gewinne ausgehen. Oder vielleicht lieben sie es in tief gefallene Aktien mit attraktiven Bewertungsniveaus zu investieren (Value-Investing). Eine weitere Möglichkeit besteht darin ausschließlich in Aktien und Sektoren zu investieren, welche sie aus beruflichen Gründen persönlich gut kennen. Mit all diesen Ansätzen können sie bei richtiger Umsetzung wesentlich besser abschneiden als es der durchschnittliche Investor mit den breiten S&P500 oder Dax30.
Wichtiger nämlich als der gewählte Investment-Ansatz ist ihre Fähigkeit auch in ungünstigen Marktperioden die Ruhe zu bewahren und ihre Regeln kompromisslos zu befolgen.