Carry TradeCarry Trade

War der klassische Carry Trade früher die ausschließliche Domaine von Investment-Banken und Hedge-Fonds, können heute auch Kleinanleger mit Carry-Trades Geld verdienen. Lesen Sie in diesem Artikel wie.

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In den letzten Monaten hat man an den Forex-Märkten eine interessante Entwicklung beobachten können. Der US-Dollar stieg in dieser Zeit sowohl gegenüber den anderen bedeutenden Währungen wie dem Euro, dem Yen, aber insbesondere gegenüber den Währungen aus den Emerging Markets in einem Ausmaß, welches nicht durch die klassische Wechselkurstheorie erklärt werden kann. Auch fundamentale Faktoren können diese Entwicklung nur zu einem geringen Grad deuten. Was ist also hier passiert?

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Was ist ein Carry Trade?

Hinter diesen starken Bewegung versteckt sich ein oft in den Medien verwendeter, aber selten erklärter Begriff. Der Carry-Trade. Was ist also der Carry-Trade?

Beim Carry-Trade wird in einer Währung mit niedrigen Zinsen Geld aufgenommen und dieses dann in einer anderen Währung mit einem höheren Zinsniveau investiert.

Um die Ertragskraft dieser Methode zu erhöhen, verwenden großen Banken und Hedge-Fonds auch riesige Hebel die bis zu 100:1 gehen können. Die Folge sind häufig enorme Bewegungen an den Währungsmärkten die für Außenstehende manchmal schwer nachvollziehbar erscheinen.
Jahrelang wurde das niedrige Zinsniveau Japans verwendet um Kapital aufzunehmen und dann in Europa, den USA oder Emerging Markets zu investieren, wo es vergleichsweise attraktive Renditen zu verdienen gab. Diese Entwicklung wurde insbesondere durch die starke monetäre Expansion der Bank of Japan ermöglicht und hat Finanzinstituten überall auf der Welt zu schönen Gewinnen und einige größeren Schrecken verholfen. Aber auch immer mehr Kleinanleger beginnen angesichts mickriger Zinsen in Deutschland und besserem Zugang zu den globalen Märkten, diese Strategien erfolgreich umzusetzen.

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Carry Trade – Ein Beispiel

Anhand eines Beispiels werden wir darstellen, wie so ein Trade aussieht:

  • Man leiht sich Geld in Japan zu 0% aus.
  • Dieser Kredit würde für den Kauf von US-Anleihen verwendet, welche derzeit im langfristigen Bereich 2,30% abwerfen. Dies ermöglicht einen positiven Zinsüberschuss.
  • Durch den weitläufigen Kauf von US-Anleihen steigen diese, was zu einem attraktiven Gewinn führt, solange der Yen keine größeren Verluste einfährt. Durch das aggressive Eingreifen durch die Zentralbank Japans ist dies im derzeitigen Umfeld sehr unwahrscheinlich.
  • Ganz im Gegenteil durch die Intervention der japanischen Notenbank steigt meistens der US-Dollar gegenüber dem Yen. Damit kann der Händler dann doppelt profitieren.
  • Durch den häufigen Einsatz größerer Hebel können durch kleinere Bewegungen an den Anleihe- und Forex-Märkten überproportionale Gewinne erzielt werden.
  • Bei einem Hebel von 50:1 kann ein 1% des Dollar gegenüber dem Yen zu einem 50% Ertrag der Gesamtposition führen.

Dies plus dem Zinsplus der US-Anleihen gegenüber dem Yen-Kredit ergibt tolle Renditemöglichkeiten die nicht nur den Profis zur Verfügung stehen, sondern auch immer häufiger auch von Kleinanlegern genützt werden.

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Immer mehr Kleinanleger profitieren

Dies können sie entweder selber über ihr eigenes Handelskonto umsetzen oder auch in börsegehandelte Fonds investieren, welche genau solche Strategien verfolgen. Ein solcher Fond ist der von der Deutsche Bank aufgelegte DB x-trackers Currency Carry ETF, der in den letzten 3 Jahre eine jährliche Rendite von knapp 10% erzielen konnte.

Die Strategie des Carry-Trades ist nicht risikolos und muss daher stets aktiv betreut werden. Denn sie funktioniert nur so lange der Trader auch zu geringen Risikomargen Kapital in großen Mengen aufnehmen kann. Wenn aber die Liquidität knapp wird und ein längerer, Carry-Trade getriebener Trend dreht, dann können in kürzester Zeit massive Korrekturen stattfinden bei denen die Carry-Trades aufgelöst werden und unaufmerksame Trader schwer unter die Räder kommen.
Genau diese Entwicklung kann man nun an den Märkten beobachten. In den letzten Jahren nutzten Investoren und Trader das niedrige Zins-Niveau in den USA, Europa und Japan um billig an Geld zu gelangen, welches sie dann zu wesentlich höheren Zinssätzen und mit massiven Hebeln, in Emerging Markets anlegten. Mit dem Ende des Rohstoff-Booms bekamen aber viele dieser Länder Zahlungsschwierigkeiten und es kam zu bedeutenden Kapital-Abflüssen wodurch sich dieser Trend dann noch zusätzlich selbst verstärkte. Zudem hat in den letzten Monaten auch die US-Fed angedeutet ihren Refinanzierungssatz anheben zu wollen, wodurch noch mehr Öl in das Feuer gegossen wurde.

Neueste Schätzungen gehen von einem weltweiten Gesamtvolumen von unvorstellbaren $2 Billionen an Carry-Trades aus.Sie merken, mit Carry Trading Geld verdienen läuft sehr gut!

Der Carry Trade zählt schon seit Jahrzehnten zu einem beliebten Instrument der globalen Investmenthäuser und hat in dieser Zeit viele Investment Banker und Hedge-Fonds Manager an der Wall-Street oder in London sehr, sehr reich gemacht und Sie haben damit gutes Geld verdient.
Die Zeiten aber in denen lediglich Banken und Trading-Häuser vom extrem lukrativen Carry-Trade profitieren konnten, sind schon lange vorbei und heute können auch Sie einen Vorteil aus der globalen Liquiditätsüberflutung der Kapitalmärkte ziehen.
Wollen Sie mehr über des Geld verdienen mit Carry-Trading erfahren? Dann wenden Sie sich an unsere Redaktion.