Die Debatte und teils hitzigen Diskussionen haben Trader 2020 bereits intensivst beschäftigt. Nach dem Bekanntwerden der Trading Steuer im Jahr 2021 sind viele Trader und privat Anleger erschrocken, haben sich weitere Gedanken gemacht.
Entgegen dringlicher Warnung des Bundestags haben die handelnden Personen das Gesetz zur Trading Steuer 2021 verabschiedet.
Immerhin: Die Verlustrechnung liegt – anders als ursprünglich angedacht nicht bei 10.000€, sondern wurde auf 20.000€ erhöht wurde.
In der Folge haben sich Experten Gedanken gemacht, was mit der Trading Steuer 2021 einhergeht. So auch Frederic Ebner, der seine Expertise zu Steuer und Trading mal wieder zum Besten gibt.
Nachfolgend erklären wir Ihnen, wie die Lage bei Termingeschäften bis zum Ende des vergangenen Jahres aussah und was seit 1. Januar 2021 gilt.
Dazu bekommen Sie wertvolle Tipps und Ratschläge mit an die Hand – zu der Bedeutung des neuen Gesetzes und Ratschlägen, wie Sie vorgehen können.
Nicht zuletzt erfahren Sie im Laufe dieses dreiteiligen Artikels, wie Sie bei der Trading Steuer 2021 beachten müssen und wie Gewinne berechnet werden.
Das Wichtigste in aller Kürze
- Durch die Gesetzesänderung können Trader Verluste aus Termingeschäften seit 2021 nur noch bis zu einer Höhe von 10.000€ mit den erzielten Gewinnen verrechnen
- Sollten die erzielten Verluste höher als die erwirtschafteten Gewinne sein, so ist eine Steuernachzahlung dennoch im Bereich des möglichen
- Neben Termingeschäften ist auch das Investment von Zertifikaten betroffen. Anleger
in diesem Bereich müssen sich ebenfalls mit dem neuen Gesetz auseinandersetzen - Eine Anrechnung der Verluste gegenüber der Abgeltungssteuer ist über das Jahr nicht möglich
Termingeschäfte Steuern: So sah die Lage bis 31.12.2020 aus
Die rechtliche Lage bei den Termingeschäften für Steuern war bis Ende Dezember 2012 recht simpel geregelt.
Die bisherige Situation für Trader in Deutschland sah bis dato wie folgt aus:
Erwirtschaftete Gewinne aus durchgeführten Termingeschäften waren steuerpflichtig und mussten im Rahmen der Abgeltungssteuer abgeführt werden.
Die entstandenen Verluste konnten Sie bis dato komplett und somit in voller Höhe mit den erzielten Gewinnen verrechnen. Die Höhe der Verluste spielte indes keine Rolle.
Sollten die Verluste folglich höher als die Gewinne sein, so konnten Sie diese 1:1 übernehmen und im darauffolgenden Jahr weiter abschreiben.
Nicht zuletzt boten Termingeschäfte mit einer steuerpflichtigen Verlust-Situation die Gelegenheit, eine zusätzliche Einnahmequelle zu generieren.
Trading Steuern 2021: Das gilt seit Januar
Wie in Deutschland oftmals üblich, war das Gesetzgeber offenkundig zu einfach und durchschaubar gehalten.
Aus diesem Grund nahm sich die Politik die rechtliche Situation vor und kam zu dem Entschluss, die Gesetzeslage zur Trading Steuer ab 2021 zu verändern.
Die Folge ist ein Gesetz, das bei Tradern für fassungsloses Entsetzen und Kopfschütteln gesorgt hat. Auch, weil die
Ende Dezember wurde die neue rechtliche Situation vom Bundesrat bestätigt. Im Gesetz heißt es:
Nach § 20 Absatz 6 Satz 5 EStG können Verluste aus Termingeschäften, insbesondere aus dem Verfall von Optionen, künftig nur mit Gewinnen aus Termingeschäften und mit den Erträgen aus Stillhaltergeschäften ausgeglichen werden.
Die Verlustverrechnung ist beschränkt auf 10.000 Euro jährlich.
Nicht verrechnete Verluste können auf Folgejahre vorgetragen werden und jeweils in Höhe von 10.000 Euro mit Gewinnen aus Termingeschäften oder mit Stillhalterprämien verrechnet werden, wenn nach der unterjährigen Verlustverrechnung ein verrechenbarer Gewinn verbleibt.
Die Verluste können nicht mit anderen Kapitalerträgen verrechnet werden. Die Regelung greift für Verluste aus Termingeschäften, die nach dem 31. Dezember 2020 eintreten.
Doch was bedeutet dies nun konkret? Chaos und große Veränderungen, denn die Trading Steuer 2021 verkompliziert die Lage zunehmend.
So können Sie die Verluste als Trader nun nicht mehr in voller Höhe abschreiben, denn die neue Gesetzgebung zur Trading Steuer 2021 sieht eine Anrechnung der Verluste von nur noch 10.000 Euro vor.
Ein Beispiel: Erzielen Sie einen Gewinn von 17.000 Euro und der Verlust liegt bei 7.000 Euro, so fallen für 10.000 Euro Steuern an. Noch schlimmer wird es, wenn die Verluste höher ausfallen als die Gewinne.
Liegt der Gewinn bei 25.000 Euro und der Verlust beträgt 35.000 Euro, so beschert die Verlustbegrenzung dennoch für schwarze Zahlen.
Sie können nämlich seit 1. Januar 2021 nur noch 10.000€ ansetzen und dadurch liegt die zu versteuernde Summe – trotz der negativen Bilanz – bei 15.000 Euro.
Trading Steuer 2021: Welche Bedeutung hat das neue Gesetz für Anleger?
Das neue Gesetz sorgt dafür, dass der Reiz von Termingeschäften verloren geht – zumindest für einen Großteil der Trader. Erst folgte die strenge Regulierung für das Trading mit CFDs, nun also der nächste Hammer.
Auf diese Weise verlieren zwei der beliebtesten Trading-Varianten an Attraktivität – zumindest auf den ersten Blick.
Selbst für normale Anleger mit Fokus auf die weniger spektakulären Märkte ist das neue Gesetz von Nachteil, denn die konservativen Anleger leiden darunter ebenfalls.
Somit lässt sich festhalten: Die neue Gesetzgebung bringt für normale wie risikofreudige Trader und damit für einen großen Teil der Anleger negative Konsequenzen mit sich. Folglich sollten Sie noch genauer vorgehen und häufige Fehler vermeiden.
Trading Steuer 2021: Welche Lösung hilft, um als Trader zu reagieren?
Wer die Trades indes bei ausländischen Brokern abwickelt, der ist von der neuen Gesetzeslage nicht betroffen.
Die Broke melden Verluste wie Gewinne einzig und allein über die Steuererklärung und müssen – im Gegensatz zu den deutschen Brokern – keine Abgeltungssteuer zahlen.
Gut für Sie als Trader, sofern Sie ein Konto im Ausland haben und die Trades abseits des deutschen Marktes durchführen.
Sie sollten allerdings berücksichtigen, dass die Verlustbegrenzung selbst bei Auslandskonten gilt.
Die Frage, wie Sie als Trader also Steuern sparen und die Börsensteuer 2021 umgehen lässt sich somit wie folgt beantworten:
Ganz gleich, ob Sie als Trader mit Optionen handeln oder bei den übrigen Termingeschäften bleiben – der einfachste Weg, als Trader Steuern zu sparen, besteht in der Eröffnung eines Kontos.
Wie werden Trading Gewinne berechnet & versteuert?
Um als Trader Steuern zu sparen, können Sie weitere nützliche Aspekte berücksichtigen. Dazu zählt unter anderem die Verwendung eines Trading Steuer Rechners.
Haben Sie als deutscher Trader ein normales Depot und erzielen Gewinne, so müssen Sie Steuern zahlen. Das Ganze ist auch längst nicht so kompliziert wie die meisten denken.
Anders als Arbeitnehmer, zahlen Trader die bekannte Abgeltungssteuer (früher bekannt als Kapitalertragssteuer). Diese Art der Abgabe ist fix geregelt und liegt bei 25% des erzielten Gewinns.
Damit ist zugleich klar: Während Arbeitnehmer hohe Steuersätze haben und vergleichsweise viel an Steuern zahlen, fällt der Steuerbetrag beim Trading um einiges geringer aus.
Selbst Trader mit einem recht hohen Einkommen zahlen lediglich die 25% und damit zumeist eine nicht allzu hohe Summe.
Was einige vergessen: Exakt wie bei der Einkommenssteuererklärung fällt auch die Kirchensteuer an.
Dementsprechend müssen Sie nicht nur die Trading Steuer zahlen, sondern auch noch den prozentualen Betrag der Kirchensteuer.
Trading und Steuern: Das müssen Sie beachten
Sind Sie ins Trading eingestiegen oder planen, sich ein zweites Standbein aufzubauen?
In dem Fall sollten Sie sich das erforderliche Fachwissen aneignen und schrittweise näher ins Geschehen eintauchen.
Fakt ist: Viele Menschen träumen davon, den bisherigen Job aufzugeben und finanziell frei zu leben.
Bei Gesamteinkünften unterhalb der Freigrenze entfällt die Steuerpflicht. Wenn die Gewinne den Wert indes übersteigen, müssen Sie Steuer zahlen.
Wenn Sie Trades über eine deutsche Bank erwirtschaften, brauchen Sie nichts zu beachten. Das zuständige Bankinstitut zieht am Ende automatisch 25 % Abgeltungssteuer ab. Anders verhält sich die die Lage, wenn Sie als deutscher Trader agieren und einen ausländischen Broker haben.
Der erwähnte Trading Steuer Rechner hilft Ihnen dabei, die anfallende Steuer zu ermitteln.
Letztendlich ist die Trading Steuer 2021 durch das neue Gesetz und die damit verbundenen Änderungen zwar deutlich komplizierter geworden.
Dennoch und das lässt sich klar festhalten, stellt der Handel mit Termingeschäften eine weiterhin gute Wahl dar.