algorithmustrading

Ein Beweis mehr für den Aufstieg der Maschinen. Roboter-Beratung standen in letzter Zeit öfters in den Schlagzeilen. Einige Investment-Häuser wie Wealthfront + Betterment setzen voll auf ein kluges Algorithmus-Trading wenn es um die Veranlagung von Kundengeldern geht. Aber was steht dahinter und ist es zu empfehlen? Algorithmustrading gegen menschliche Entscheidungen, wer diese Schlacht gewinnt lesen Sie hier.

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Der Spitzname „Roboter-Beratung“ ist natürlich eher sensationalistisch als eine genaue Beschreibung der Tatsachen.

Bei dieser Form der Beratung geht es in Wirklichkeit um eine Strategie bei der kein Mensch aktiv in die Vermögensverwaltung eingreift und ein Algorithmus entschieden wie, wo und wann veranlagt wird.

Obwohl sie im Vergleich zu von Menschen verwalteten Vermögen noch ein Schattendasein fristet, mit einem gesamten verwalteten Vermögen von rund 10 bis 15 Milliarden Dollar, gehen Kenner von riesigem, zukünftigen Potential für dieses Geschäftsmodell aus. Sie glauben dabei weniger an einen großen Zuspruch von den „Baby Boomern“, sondern sehen die jüngeren Generationen, welche heute schon sehr vieles über das Internet erledigen und Interesse an Finanzfragen erst entwickeln müssen, als die Zielgruppe der Zukunft.
Wir haben uns im Kopf- an-Kopf Vergleich angesehen wer besser abschneidet:

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Algorithmustrading – Die Fakten

a.) Preis

Hier gewinnen ganz klar die Maschinen vor der menschlichen Beratung. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Vermögenverwaltern ist die Gebührenstruktur bei den Robotern ziemlich transparent.
Bei Wealthfront zahlt man ab einer Veranlagungssumme von $5000 nur mehr 0.25% an Management-Fees und auch Betterment veranschlagt lediglich zwischen 0.15%-0.35%, während es bei den traditionellen Verwaltern häufig zwischen 1-2% im Jahr sind.

Mensch oder Algorithmustrading : An dieser Front siegen ohne jeglichen Zweifel die Maschinen.

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b.) Komfort

Es ist nicht so dass man den Vermögensberater ständig treffen oder mit ihm über Handy, Skype oder Email kommunizieren müsste, dennoch gibt es genügend Kunden die lieber 1-2 Mal im Jahr mit ihrem Berater sprechen und Gedanken über die möglichen Veranlagungstrategien austauschen.
Dennoch ist unbestritten dass viele Mitbürger weder die Zeit noch das Interesse haben sich mit dem Thema der Vermögensverwaltung intensiv auseinanderzusetzen. Für diese Kundengruppe ist eine vollautomatisierte Strategie die im Laufe der Zeit wenig Anpassungen vornimmt und einzig die langfristige Performance im Auge hat, im Vorteil.

Mensch oder Algorithmustrading : Knapper Sieg für die Maschinen.

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c.) Rechenschaft / Verantwortbarkeit

Geld ist niemals nur Geld. Es hat meistens einen bestimmten Zweck. Es kann die Reserve für das Studium ihres ältesten Sohns sein, für eine schon lange geplante Weltreise oder für die Anzahlung eines Hauses sein. Deshalb spielen auch Emotionen bei der Zielsetzung eine gewichtige Rolle. Aus diesem Grund ist es in der Regel sinnlos, sich ein Ziel zu setzen und es dann für mehrere Jahrzehnte einfach zu vergessen.
Dies ist auch der größte Vorteil von einem humanen Vermögensberater. Wenn er gut ist, dann kann er auch zwischen den Zeilen lesen und ihren Traum von einem Haus am Strand in einen bestimmten Geldbetrag umwandeln und dann auch den Weg dorthin gemeinsam mit ihnen zeichnen.
Der Roboter kann einzig die Informationen die sie in die elektronischen Formulare eingegeben haben, auswerten und sie in Zahlen umwandeln. Ihre Zukunft lässt sich aber selten so einfach in eine Zahl umwandeln! Zudem sollte ein Anruf ihres Berater besser geeignet sein, sie zu motivieren als ein trockener per Email gesendeter Kontoauszug.

Mensch oder Algorithmustrading : Klarer Sieg für den Menschen.

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d.) Effektivität

Hier spießt es sich ein wenig. Da Roboter-Beratung entwickelt wurde um sich für ein möglichst breites Spektrum an Menschen zu eigenen, sind sie in Wirklichkeit immer Kompromisslösungen. Die Veranlagungsstrategie ist daher ziemlich konservativ und basiert auf der Auswahl eher defensiver ETFs (Indexfonds). Wie heißt es an den Märkten aber so schön: No risk, no fun!
Generell sind von Robotern vorgeschlagene Veranlagungsstrategien durchaus solide, sie basieren aber oft auf längere Zeithorizonte als die meisten Anleger dann in Wirklichkeit erleben.

Natürlich werden konservative Strategien höhere Erträge abwerfen als gar nicht erst veranlagtes Geld. Wenn Sie daher vor der Wahl stehen eine Roboter-Beratung in Anspruch zu nehmen oder gar keine, macht es eigentlich fast immer Sinn die konservative Strategie zu wählen.
Menschliche Berater können ihnen natürlich auf der einen Seite nicht garantieren dass sie riesige Erträge erwirtschaften oder einfach die Roboter schlagen werden, aber sie können die Nuancen und den Kontext ihrer Ziele besser verstehen als jede Maschine.
Besonders wenn sie ein großes Portfolio oder einer komplizierte Konstellation gegenüberstehen (Anfangs- oder Endsituation), sollte sich die Zuhilfenahme eine fähigen Beraters, auch nach teilweise hohen Gebühren, auf jeden Fall bezahlt machen.

Mensch oder Algorithmustrading : Sieger Mensch

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e.) Algorithmustrading – Fazit

fazit-algorithmus-trading

Wählen Sie Roboter-Beratung wenn Sie…

  •  Ihre Ziel einmal setzen und nicht mehr darüber nachdenken wollen
  •  Sie lieber im Internet arbeiten als mit einer Person
  •  Kein allzu großes Vermögen veranlagen wollen

Wählen Sie einen Berater aus Fleisch und Blut wenn Sie…

  • Aktiv an der Veranlagung Ihrer Gelder mitwirken wollen (mitentscheiden)
  • Strategien suchen die smartes Risiko eingehen können
  • Ein beachtliches Vermögen zur Verfügung haben

Vergessen Sie aber bitte nicht, dass ein Strategie die andere nicht ausschließt. Sie können zum Beispiel einen Teil Ihres Geldes mittels der günstigen und konservativen Algorithmus-Trading verwalten lassen und den anderen an einen menschlichen Berater abgeben. Natürlich werden sich ihre finanziellen Ziele und Bedürfnisse im Laufe der Zeit ändern und da ist es freilich folgerichtig auch die Veranlagungsstrategie dann anzupassen.

Zudem gibt es noch eine dritte Methode die in vielen Fällen wesentlich mehr Sinn macht. Sein Geld nach eigenem Ermessen selber zu verwalten.