Goldpreis Crash - Chance oder Risiko

Goldpreis Crash trotz der Geldschwemme der Notenbanken & der vielen geopolitischen Konflikte rund um den Erdball & der weiterhin noch nicht gänzlich gelösten Griechenland- Krise. Seit seinem All – Zeit – Hoch in 2011 ist der Goldpreis um knapp 50% eingebrochen. Ist der Crash am Goldmarkt – Chance oder Gefahr?

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Goldpreis Crash – Chance oder Gefahr?

Wir haben in den letzten Jahren einen regelrechten Goldmarkt Crash erlebt. Seit seinem Hoch im Jahr 2011 hat der Gold-Preis bereits mehr als 40% verloren und notiert derzeit bei $1090.

Um Gold ranken sich seit jeher die wildesten Verschwörungstheorien wie jene dass die großen Investment-Banken oder sogar die Notenbanken selber, hinter den Preisrückgängen der letzten Jahre stecken oder auch jene dass das deutsche Gold in den US-Tresoren schon längst geräumt, eingeschmolzen und an die Chinesen weiterverkauft worden sei.

Schon vor einigen Monaten aber waren wir auf ähnlichem Niveau. Der Gold-Preis notierte im November des Vorjahres bei $1140 bevor er in wenigen Monaten beeindruckende 15% hinlegte und auf $1300 anstieg. An Volatilität mangelt es es also gewiss nicht.

goldbarrenDas glänzende Edelmetall lässt ja bekanntlich niemanden kalt und kaum ein Anleger hält Gold lediglich für eine weitere Investment-Möglichkeit. Zu tief sind nämlich die Gräben zwischen den „Goldkäfern“, welche das Edelmetall als die ultimative Krisenwährung sehen und ein baldiges Ende des papiergedeckten Geldsystems erwarten, und jenen die abfällig von einem Edelmetall ohne jeglicher industrieller Bedeutung sprechen. Letztere sehen also darin ein reines Spekulationsobjekt.

Vor diesem Hintergrund ist es daher nicht immer einfach einen nüchternen Blick auf die Fakten zu werfen und daraus abzuleiten ob und wann ein guter Zeitpunkt zum Einstieg ist. Im Endeffekt zählt ja als Trader aber nur ob man damit Geld verdienen kann oder eben nicht.

Wie sieht es also im Moment aus? Sind die jüngsten Rückgänge eine gute Kaufgelegenheit oder kann man von weiteren Rückschlägen ausgehen?

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Goldpreis Crash – Markterwartungen und Preistreiber

Momentan sieht es mittelfristig eher nach letzterem aus. Auch die Mehrheit der Marktteilnehmer sieht dies nicht anders. Laut Bloomberg News erwarten die Analysten im Moment weitere Rückgänge um rund 10% bis Jahresende auf einen Wert von knapp unterhalb der $1000 pro Unze.
Dies heißt aber natürlich nicht, dass geschickte Trader nicht durch den Kauf von Gold oder Goldminenbetreibern, kurzfristig ordentliche Gewinne einstreifen können.

Frühjahres Rallye – Eine Bullenfalle?

Der 15% Anstieg den wir zu Beginn des Jahres gesehen haben, stellt sich mehr und mehr als klassische Bullenfalle heraus. Schwache Konsumentenverbrauchszahlen, Einbrüche bei vielen Stimmungsindikatoren, die nicht enden wollenden Konflikte in der Ukraine, Syrien sowie die anhaltende Griechenland – Krise hatten erneut viele Marktteilneher von der Notwendigkeit eines höheren Versicherungsschutzes in Form von Gold überzeugt.

In der Zwischenzeit kommen aber aus Europa und den USA immer weitere positive wirtschaftliche Signale und es scheint so also ob sich die globalen Rezessions-Ängste großteils verflogen hätten. Sogar die EU scheint 2015  seit langem wieder in der Lage zu sein, kräftig zu wachsen.

Goldpreis Crash – Ist der Gold-Superzyklus zu Ende?

Während weder der Konflikt in der Ukraine beigelegt wurde noch die Griechenland – Krise vollkommen überwunden werden konnte, scheint all dies derzeit aber nicht mehr wirklich im Brennpunkt des Anlegerinteresses zu stehen.

Was viel mehr im Moment wiegt, sind die überraschend klaren Aussagen der US-Notenbank noch heuer die Zinsen anheben zu wollen. Diese haben den US-Dollar weiter beflügelt und so in letzter Konsequenz den Rohstoffpreisen geschadet. Es darf hierbei auch nicht vergessen werden, dass der langfristige Trend im Goldpreis länger schon südwärts zeigt, nämlich bereits seit 2011 als der Rohstoff – Superzyklus zu Ende ging.

Angefangen in den 90er Jahren nämlich hatten Rohstoffe wie Gold, Kupfer oder Öl von der steigenden Nachfrage der Entwicklungsländer profitiert und einen 20 Jahre langen Aufwärtstrend (Superzyklus) ausgeformt. Dieser aber endete eben 2011.

Der US – Dollar dürfte angesichts des „Versprechens“ der Fed noch vor Jahresende die Zinsen anzuheben, also gegenüber dem Euro, Yen sowie anderen Währungen weiterhin stark bleiben, .
Auch scheinen die fallenden Rohstoff-Preise nicht zu einer steigenden Nachfrage geführt zu haben, sondern ganz im Gegenteil über Rückkopplungsmechanismen in den Emerging Markets (lokale Währungen!) sogar zu einer fallenden.

Unser fundamentales Fazit daher: Vieles spricht dafür dass wir im Frühjahre diesen Jahres eine klassische Bullenfalle erlebt haben und von es mit dem Goldmarkt Crash weitergehen wird.

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Traden ja, Vorsicht aber bei längerer Haltedauer

Obwoh die Großwetterlage angesichts des Goldmarkt Crash derzeit alles andere als sonnig ist, können geschickte Trader natürlich von den hohen Preisschwankungen immer wieder profitieren in dem sie Gold oder Goldminenbetreiber mit gutem Timing kaufen. Nicht alle Faktoren sprechen nämlich im Moment gegen den Kauf.

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Notenbanken und Private kaufen immer wieder

So traten 2014 speziell zwei Notenbanken verstärkt als Gold-Käufer immer wieder auf. Russland und China.

Beide Volkswirtschaften wollen sich mehr und mehr von der Hegemonie der Vereinigten Staaten lösen und reduzieren dazu den Anteil des US – Dollars in ihren Portfolios und ersetzen ihn teilweise durch Gold.
Auch Millionen Privatanleger erwerben weiterhin konstant Gold, Goldmünzen und Goldminenbetreiber als Versicherung gegen zukünftige Inflationsszenarien. In Deutschland zum Beispiel verzeichnete der Degussa – Goldhandel im ersten Halbjahr im Zuge des Griechenland-Skandals 30-50% mehr Absatz als im Vorjahr.

Diese beiden Käufergruppen werden also weiterhin am Markt auftreten und bei extrem überverkauften Märkten, für schnelle und aggressive Rückschläge sorgen. Diese können aufmerksame Händler leicht nutzen.

Aus unserer Sicht eigenen sich für solche schnellen Bewegungen sogar Minenbetreiber, seien es Blue Chips wie AngloGold Ashanti Ltd (AU) oder spekulative Gold-Nebenwerte besser als Gold selber.

AngloGold Ashanti
Goldpreis Crash – Auch die Goldminen leiden

Denn diese Werte stellen eine gehebelte Wette auf den Goldpreis dar. So hat der Goldpreis über die letzten 52 Wochen „nur“ rund 15% nachgegeben, während der Index der Goldminen (Market Vectors Gold Miners ETF) gar rund 50% eingebrochen ist.

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Fazit

Fundamental spricht momentan trotz des Goldpreis Crash wenig für den Kauf von Gold bzw. Goldminen.

Für aktive Trader heißt dies aber noch lange nicht, dass es nicht auch lukrative Gelegenheiten geben wird die enormen Schwankungen zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Durch die Hebelwirkung empfehlen wir also für geschickte Market – Timer den gelegentlichen Kauf von Minenbetreibern, da hier das Ertragspotential noch weitaus höher ist.

Über die Notwendigkeit einen geringen Teil seines Portfolios als eine Art Versicherungsschutz in physischem Gold zu investieren, werden wir auch bald an dieser Stelle schreiben.
Bis dahin freuen wir uns über Ihre Meinung zu diesem sehr emotionalen Thema: Goldpreis Crash – Chance oder Gefahr? – zu lesen!