Das Reset des Finanzsystems wird zwangsläufig kommen müssen. Lesen Sie hier was alles dafür spricht.
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DER RESET DES FINANZSYSTEMS
Nicht nur die Aktivisten des Nachrichtenportals Zerohedge sehen einen baldigen Zusammenbruch des Finanzsystems und einen Reset des Währungssystems als unausweichlich, auch immer mehr gemäßigte Kritiker des aktuellen Status Quo vertreten diese Ansicht. Einer davon ist der IWF-Kritiker Ernst Wolff der folgendes zur aktuellen Lage zu sagen hat: „The Big One“ ist der Begriff für das ganz große Erdbeben, das seit über einhundert Jahren in Kalifornien erwartet wird. Als „The Big One“ könnte man auch den bevorstehenden und mittlerweile unausweichlichen Crash des Weltfinanzsystems bezeichnen.”
Diese Unausweichlichkeit des Finanzerdbebens ist im Grunde auch ohne fundiertes Finanzwissen und einzig mit dem Hausverstand leicht zu begreifen. In der Finanzbranche selber, sehen viele die derzeitige Situation ähnlich.
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DIE GRÜNDE FÜR DIE DERZEITIGE ENTWICKLUNG
Ein historischer Rückblich zeigt uns wie es dazu kommen konnte, obwohl oberflächlich betrachtet noch nie soviel Reichtum wie heute in der Geschichte der Menschheit vorhanden war.
Mit dem Einzug von Margret Thatcher und US-Präsident Ronald Reagen begann der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg der Finanzindustrie, der unter dem Titel der Liberalisierung stattfand. Die Folge dieser interessensgetriebenen Politik war ein immer größeres Aufgehen der Schere zwischen den Vermögenden und den Mittellosen.
Noch niemals in der Weltgeschichte haben so wenige so viel besessen.
Diese Entwicklung ist ohne der bereitwilligen Unterstützung der Wall-Street und der City of London niemals möglich gewesen. Durch Steuererleichterungen, Liberalisierung der Wirtschaft auf allen Ebenen und der durch die Globalisierung, entstanden Möglichkeiten der globalen Steueroptimierung. Dabei konnten die Reichen und Superreichen immer mehr Vermögen sammeln, während es für die Unterschichten gleichzeitig immer schwieriger wurde ihrer Situation zu entkommen.
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Einer der wichtigsten Eckpfeiler dieser neuen Finanzordnung war die Liberalisierung des Finanzsektors, die dieser natürlich dankend annahm. Statt in die Realwirtschaft zu investieren, floss immer mehr Geld der Banken in die Spekulation mit Finanztitel, da diese höhere Renditen versprachen und zudem auch mit weniger Aufwand verbunden waren. Das klare Ziel war mit Geld, Geld zu „verdienen“ und führte unausweichlich zum Aufblähen des Finanzsektors.
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Während der erste beinahe Kollaps dieses Systems 1998 noch von der Finanzbranche selber aufgefangen werden konnte (Long-Term Capital Management – Krise), war der zweite Zusammenbruch 2008 bereits zu groß um vom Bankensektor selber gestoppt zu werden. Die Subprime-Krise die in den USA ihren Anfang nahm, konnte nur durch massive Geldspritzen durch den Steuerzahler abgefedert werden.
Es rächte sich, dass weder Bill Clinton noch sein Nachfolger George W. Bush die Macht der Wall-Street nicht nur nicht eingedämmt sondern für viele überraschend sogar ausgebaut hatten.
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Eine der Maßnahmen die diese Entwicklung gefördert hatte, war die Streichung des Trennbankengesetzes, welches klar Investmentbanken von den vielen Retail-Banken getrennt hatte. Laut Wolf
“ein deutliches Zeichen dafür, dass die Finanzwirtschaft inzwischen mächtiger als die Politik geworden war und ihr die Bedingungen, zu denen sie arbeiten wollte, diktierte.”
Die USA alleine haben 245 Mrd. an öffentlichen Geldern in die Rettung der privaten Institutionen investieren müssen.
Aber der Trend mit Finanztransaktionen schneller und leichter Erträge zu erzielen als mit der Produktion und dem Handel von realen Werten, hat auch die Realwirtschaft erfasst. So begannen viele Großkonzerne aus allen Sektoren mehr Geld in die Finanzwirtschaft als in ihr eigenes Kerngeschäft zu investieren. Dies hat die Finanzblase also noch zusätzlich verstärkt und die Innovationskraft der Realwirtschaft im Gegenzug weiter eingebremst.
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Kein Umdenken nach der Krise
Aber nicht einmal die größte Krise seit den 30er Jahren hat scheinbar ein Umdenken bei Politikern und Verantwortungsträgern auslösen können.
Auch nach der größten Krise seit den 30er Jahren hat sich wenig geändert. Die Staaten haben Riesensummen für den Aufkauf von wertlosen Wertpapieren direkt von den angeschlagenen Banken aufgewendet und gleichzeitig viele Milliarden billiger Liquidität in den Sektor gepumpt mit dem Ziel noch größere Ausfälle bei den Finanzinstituten zu verhindern.
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Umgesetzt wurden diese Maßnahmen mit historisch niedrigen Zinsen und dem Aufkauf von Staatsschulden durch die Notenbanken rund um den Globus. Genau aber diese Tatsache lässt bei vielen Skeptikern die Alarmglocken läuten in der Erwartung eines baldigen Resets des Finanzsystems. Denn bislang wurden mit einer Unzahl an konventionellen und unkonventionellen Maßnahmen die strukturellen Ursachen für die ständig aufkommenden Blasen an den Wertpapiermärkten lediglich zugedeckt, nicht aber gelöst.
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Letzte Runde im Finanzcasino
Laut Wolff befinden wir uns jetzt in einer der letzten Runden des Spiels im Finanzcasino und es bleibt in Wahrheit nur mehr eine Alternative übrig. Der globale Reset des Finanzsystems.
Natürlich versuchen Politiker und Notenbanker ein derartiges Ergebnis mit aller Macht zu verhindern, obwohl sich durch ihr Wirken einige besorgniserregende Entwicklungen wie:
- riesigen Blasen auf fast allen Märkten (Aktien, Anleihen, Immobilien, …)
- einem Schattenbankensektor mit neunfachem Volumen des globalen BIP
- einer globalen Verschuldung von 200 Billionen US$ (57 Billionen mehr als 2007)
- einem Währungskrieg durch das “Um-die-Wette-Drucken” der Zentralbanken und die Abwertung aller Währungen
- einer Griechenlandpleite, die wahrscheinlich Credit-Default-Swaps in unbekannter Höhe fällig machen und die Derivateblase zum Platzen bringen würde
- und als größte Gefahr einen als “sicher” geltenden Anleihenmarkt, dessen Platzen allein dadurch verhindert wird, dass die Zentralbanken die Blase durch Notkäufe und Garantien weiter vergrößern, ergeben haben.
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Wieso wird es daher zwangsläufig zu einem Reset des Finanzsystems kommen müssen?
Da die einzigen beiden Instrumente dafür nämlich Geld drucken und Zins senken bereits in Wirklichkeit voll ausgereizt sind, besteht wenig Hoffnung auf eine andere Lösung als dem Reset des Finanzsystem. Die einzige andere nachhaltige Lösung erscheint realpolitisch nicht wirklich umsetzbar. Sie bestünde darin einen Großteil die Vermögen der Superreichen und auch die riesigen Schuldenberge weltweit zu streichen. Bevor aber dieses Vorhaben umgesetzt wird, friert dann doch noch vorher noch die Hölle zu.
Gerade deswegen ist ein globaler Reset des Finanzsystems unausweichlich.