Ein Trend ist ein Signal und das Volumen gibt Ihnen als Trader potentielle Signale. So können Sie erkennen, wie gut ein Trend verläuft. Sollten zwischen dem Kursverlauf und dem Volumen Differenzen auftreten, so müssen Sie besonders achtsam reagieren. Diese Signale sind in den meisten Fällen Ein Hinweis für eine mögliche Trendwende.

Die verschiedenen Grundsätze vom Volumen und dessen Interpretationsspielraum

Das Volumen ist durchaus auch eine Angelegenheit, die sehr viel Raum für Interpretationen bietet. Im Zuge der Analyse ist das Volumen eine nicht abhängige Variable, die also auch nicht vom Preis abhängig ist. Wenn sie also die Preisbewegungen deuten, kann das Volumen Ihnen in jedem Fall helfen und daher werden wir Ihnen in diesem Kapitel auch alle notwendigen Infos an die Hand geben.

Die Anzahl der verkauften Wertpapiere entspricht bei dem Volumen immer der gekauften Menge. Dementsprechend gibt es zwischen Verkäufern und Käufern ein Gleichgewicht. Dies ist ein Aspekt, den Sie als Trader zunächst einmal verstehen sollten, ehe Sie weiterdenken. Gelenkt werden die Preise von der Gefühlslage der Verkäufer respektive der Käufer. Angebot und Nachfrage herrschen hierbei und wenn die Lage des Marktes sich in den einzelnen Abwicklungen zeigt, wird der Trend in jedem Fall dominiert. Das Volumen lässt sich in Charts darstellen. Hinsichtlich der Form gestaltet sich das Volumen im Chart in einem Histogramm. Da der Markt unterschiedliche Prinzipien bietet, gestaltet sich der Raum für Interpretationen dementsprechend vielfältig. Ehe wir allerdings mit der Volumenanalyse starten, müssen Sie verstehen, dass Veränderungen vom Volumenlevel auf die Veränderungen der jüngeren Vergangenheit bezogen werden. Zudem sollten Sie nicht den Fehler machen, Veränderungen von unterschiedlichen Jahrzehnten zu vergleichen, da dies aus logischer Sicht keinen Sinn macht. Allgemein sind das Handelsaufkommen und die allgemeinen Aktivitäten deutlich höher als früher. Vergleichen Sie durchaus die Volumina von heute mit dem von vor 2 Monaten. Dies macht durchaus Sinn und ist auch eine lohnenswerte Angelegenheit.

Der Normalfall: Volumen und Trend steigen in gleichen Maßen 

Die Erfahrungen zeigen, dass das Volumen mit dem Trend mitgeht. Steigen die Preise also, wird folglich das Volumen ebenfalls ansteigen. Andersrum sieht es bei einem Abwärtstrend aus. Sinken die Preise, fällt das Volumen typischerweise ebenfalls.

Verglichen werden übrigens nur Volumentrends, keine benachbarten Volumenbalken. Untypisch ist dagegen der Fall, dass der Preis steigt und das Volumen umgekehrt sinkt. In diesem Fall ist der potentielle Aufwärtstrend in Gefahr. In dieser Konstellation wird der Mangel von Verkäufern auf künstliche Art und Weise ausgeglichen.

Der umgekehrte Fall ist allerdings ebenso untypisch. Wenn das Volumen steigt und die Preise fallen, dann ist dies ebenfalls abnormal und Sie als Trader müssen folglich aufmerksam sein. Analysieren wir diese Situation einmal. Der Preis fällt und das Volumen steigt, dann ist ein vorherrschender Verkaufsdruck vorhanden und dieser übersteigt das Kaufvolumen der Käufer. Ist dieser Zustand gegeben, ist dies ein Indiz für weiter sinkende Preise. Gefühlstechnisch haben die Verkäufer in diesem Fall Angst und verkaufen. Die anschließend weiter sinkenden Fallen sprechen eine klare Sprache und signalisieren, dass die Zahl der Käufer zu gering ist. Dementsprechend kann kein ausreichender Kaufdruck entwickelt werden. Eine Preisumkehr ist in dieser Situation dementsprechend nicht möglich.

Das Volumen in einer ausgeprägten Aufwärtsbewegung – Ein Vorreiter für den Preis

Das Volumen als Vorreiter? Ja, diese Situation gibt es. In einer stark ausgeprägten Aufwärtsbewegung nimmt das Volumen die Rolle des Anführers an und führt den Preis mit an. Dies kann beispielsweise bei einer Rally der Fall sein. Folglich kann das Volumen auch ein starker Indikator sein und als Unterstützung für den Preis dienen. Allen voran ein nicht bestätigter Preis kann ein guter Grund für diesen theoretischen Ansatz sein. Doch was sagt diese Situation eigentlich aus? Der vorherrschende Trend ist ungewöhnlich und zeugt davon, dass die Preise nicht mehr von den Käufern unterstützt werden.

Die Verkaufshöhepunkte – ein sehr wichtiger Faktor

Ist das Volumen von der Ausprägung sehr stark und steigt, während der Preis fällt, so könnte es ein Signal für einen Verkaufshöhepunkt sein. Der vorliegende Überhang an Angeboten wird bei einem Verkaufshöhepunkt beendet und der sinkende Preis ist eine Konsequenz von schlechten Neuigkeiten. Die geschwächten Teilnehmer werden am Markt dazu gedrängt, auch bei den sinkenden Preisen zu verkaufen. Die Angst vor Verlusten ist in dieser Situation so groß, dass die Teilnehmer versuchen, in jeder Situation aus den Positionen heraus zu gelangen. Diese Situation ist für Sie als Trader allerdings auch eine sehr gute Chance. Sie können die niedrigen Preise nutzen und die Wertpapiere zu einem schwachen Kurs kaufen. Der Markt wird sich nach den Panikverkäufen wieder stabilisieren und wenn die Preise auf einem hohen Punkt sind, verkaufen Sie und erzielen so Ihre Gewinne.

Verkaufspunkte im Höhepunkt signalisieren allerdings noch mehr. So sind dies klare Boten und zeigen entweder einen festen Boden oder eine Rally dar. Bei dem zweiten Fall wird höchstwahrscheinlich ein neues Tief folgen. Bei beiden Situation hält der Boden über einen stabilen Zeitraum und dementsprechend wird der Verkaufshöhepunkt deutlich länger dauern. Die Dauer ist abhängig von der zeitlichen Spanne des jeweiligen Charts.

Gehen wir bei der Thematik Verkaufshöhepunkt noch einen Schritt weiter. Die eben beschriebene Situation von den steigenden Preisen und dem sinkenden Volumen ist eine klare bullishe Konstellation und in nicht zu unterschätzen.

Der entsprechende Markt kann von Ihnen optimal analysiert werden. Diese Konstellation zeigt nämlich ganz deutlich, dass das Interesse an dem Markt sehr gering ist und ein klarer Mangel herrscht. Weder Käufer noch Verkäufer haben Interesse und das hängt mit dem vorherigen Tief zusammen. Aber auch in dieser Situation ist zwischen Angebot und Nachfrage ein Gleichgewicht. Diese frühe Phase und der Zustand zeugen von einer großen preislichen Bewegung.

Das Volumen – ein Indikator für Tiefs und Blow-Offs

Das Volumen ist ein sehr starker Indikator und kann auch eine Rally mit einer großen Abwärtsbewegung zeigen. Dabei steigt das Volumen kontinuierlich an und erreicht nach einer gewissen Zeit ein Rekord Niveau. Diese Konstellation ist allerdings auch eine Art Signal für eine komplette Marktumkehr. Die Marktstimmung im Allgemeinen kehrt damit um und es ist eine vollkommen andere Marktsituation im Anmarsch. Dieser Fall tritt zwar nicht allzu häufig auf, kann allerdings durchaus vorkommen. Daher sollten Sie diese Signale klar deuten und die Aufmerksamkeit darauf lenken.

Ein Blow-Off ist das Gegenteil eines Seil-Offs und symbolisiert sozusagen eine Aufwärtsbewegung. Diese Bewegung lässt sich sowohl im Volumen als auch im Preis erkennen. In diesem Fall ist der Käufermarkt gegeben, was zur Folge hat, dass die Käufe stark ansteigen. Das Signal ist hierbei klar gegeben und diese Situation ist ein klarer Fakt für eine Übertreibung.

Diese Konstellation ist durchaus denkbar und hierbei kommt es zu einer gleichzeitigen Trendumkehr von Volumen und Preis.

Die wichtigsten Fakten noch einmal im Überblick

Bei der Volumenanalyse wird ein Trend beobachtet und diese werden mit der jüngeren Vergangenheit verglichen. Dabei ist es vollkommen typisch, dass die Preise steigen. In dieser Situation sollten Sie als Trader kaufen. Das Gegenteil ist bei sinkenden Preisen der Fall. Sämtliche Konstellationen und Zustände sind abnorm und sind ein klares Signal für eine Umkehr vom Markt.

 

(Bildquelle Titelbild: Shutterstock.com / Cory Thoman)