An der Form einer Flagge oder eines Wimpels können Sie nach einer starken Trendbewegung eine flach verlaufende Konsolidierung erkennen. In diesem Fall nimmt sich der Basiswert eine Auszeit um dann im Anschluss die vorangegangene Trendbewegung wieder fortzusetzen.

 

Ein besonders gut geeignetes Timing zum Einstieg sind die kurzfristigen Zeitfenster der Konsolidierungsphasen. Diese bilden genau wie die bereits beschriebenen Formationen, die im mittelfristigen Bezug auf bevorstehende Trendwechsel hinweisen oder aber einen übergeordneten Trend bestätigen. Sehr gute Einstiegmöglichkeiten in die bestehende Trendbewegung bieten dem Trader dabei die im Folgenden näher beschriebenen Flaggen und Wimpel.

Im klassischen Sinne beschreibt die Flagge einen abwärts gerichteten Trendkanal, in dem die voran gegangene Trendbewegung korrigiert wird. Bei einer übergeordneten Aufwärtsbewegung die in einem mittelfristigen Zeitfenster über mehrere Wochen oder Monate geht, sollte eine Flagge in einem Zeitraum von 5 bis 12 Handelstagen ausgebildet werden. Anschließend wird sich dann die übergeordnete Aufwärtsbewegung fortsetzen. Beachten Sie aber dabei, dass Sie die zeitliche Ausdehnung dieser Konsolidierung nicht zu eng eingrenzen, denn sie muss immer im Bezug zur aktuellen Marktbewegung gebracht werden. Im Gegensatz zu allen bisher betrachteten Formationen, muss der Trader bei der Flagge nicht erst einen Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau der Formation abwarten um einzusteigen. Sie können umgehend eine Position in Richtung des übergeordneten Trends eingehen, sobald der Ausbruch über die Oberkante des Trendkanals erfolgt. Sichern Sie diese Position mit einem Stopp-Loss unterhalb des Tiefs der Flagge ab. Die vorangegangene Trendbewegung bietet schließlich einen Hinweis auf das sich erschließende Potenzial der nachfolgenden Kursbewegung. Ausgehend vom Tief der Flagge wird deren Ausdehnung wird nach oben projiziert, Sie bildet dann einen Anhaltspunkt für das Kurspotential. Das Hoch der Flagge kann als erstes kurzfristiges Ziel genannt werden. Das Antragen der Trendstrecke vor Ausbildung der Flagge an dem Ausbruchslevel der Formation ergibt wiederum das Kursziel Nummer 3.

Eine symmetrische Dreiecksformation in einem untergeordneten Zeitfenster stellt einen klassischen Wimpel dar. Im Falle einer Aufwärtsbewegung dient auch diese Konsolidierungsformation dem Kursverlauf, nämlich dem Abbau des überkauften Extremzustands. Wesentlich wahrscheinlicher ist eine trendbestätigende Auflösung dieser Formationen in der Richtung des zuvor etablierten Trends. Als Trader erwarten Sie dabei aber eher, dass sich der Kursverlauf anhand des Konsolidierungsmusters fortsetzt, als das sich eine Trendwende vollzieht. Sie können sich also bereits innerhalb der Konsolidierungsformation positionieren. Auch bei einem Wimpel bietet die vorangegangene Bewegung einen Hinweis für die Ausdehnung der folgenden Bewegung in Trendrichtung. Sie kann in Ihrer 100%-Ausdehnung auf das Tief der Konsolidierungsformation gesetzt werden. Wieder erfolgt unter dem Tiefpunkt der Konsolidierung die Absicherung einer in Richtung des übergeordneten Trends eingegangenen Position mit einem Stopp-Loss.

Für den Trader ist aber nicht die klassische Idealform bei einer Flagge oder einem Wimpel entscheidend. Es geht hier vom Grundprinzip um den Abbau eines Extremzustandes auf möglichst hohem Niveau.  Das Gleichgewicht der Marktkräfte wird wiederhergestellt, wenn nach einer Rallye ein Extrempunkt erreicht wurde, an dem der Kaufdruck abgeebbt ist. Jetzt folgt eine Korrektur. Der Kursverlauf wird durch einsetzende Gewinnmitnahmen nach unten gedrückt. Bärisch eingestellte Marktteilnehmer gehen hier neue Shortpositionen ein. Jetzt sieht man es als Zeichen der Stärke an, wenn es dabei nicht zu einem starken Rückfall im Bezug zur vorangegangenen Aufwärtsbewegung kommt. Mit einem Ausbruch aus der Konsolidierung in Richtung neuer Hochs, kann die ursprüngliche Aufwärtsbewegung fortgesetzt werden, wenn wieder genügend Kraft geschöpft wurde.  Dazu ist keine durch einen klassischen Trendkanal gebildete Flagge notwendig. Umso bullischer können Sie die Tatsache werten, wenn die beiden erkennbaren Trendlinien aufeinander zulaufen. Das liegt daran, dass der Rücksetzer innerhalb der Flagge jeweils früher aufgefangen werden kann. Kommt es statt zu einer Wimpelkonsolidierung zu einem steigenden Dreieck, wertet der Markt die Fortsetzung der Rallye als noch bullischer. Selbstverständlich ist auch ein fallendes Dreieck möglich. Das absolut Entscheidende ist der Abbau des Extremzustands auf hohem Niveau, dies mündet in einem Ausbruch aus der Formation in Trendrichtung.

Fassen wir das in diesem Beitrag vermittelte noch einmal kurz zusammen. Die Form der Flagge oder von einem Wimpel ist entscheidend und daran erkennt man als Trader nach einer starken Trendbewegung eine flach verlaufende Konsolidierung. Dabei sollte man als Trader wissen, dass die Konsolidierungsphasen ein perfekter Augenblick, um während der kurzfristigen Zeitfenster auf dem Markt einzusteigen.

Die Flagge beschreibt einen abwärts gerichteten Trendkanal. Dabei wird der vorherige Trend korrigiert. Die zeitliche Ausdehnung dieser Konsolidierung sollte man als Trader jedoch nicht zu eng eingrenzen, da die aktuelle Marktbewegung permanent beobachtet werden muss.

Die bisherigen Formationen, die wir in den Beiträgen betrachtet haben, waren anders als es die Flagge ist. Bei der Flagge muss man nämlich auf keinen Rücksetzer des Ausbruchsniveaus warten, ehe man einsteigen kann. So kann man als Trader nämlich erkennen, dass die vorherige Trendbewegung einen Hinweis auf das zu erschließende Potential bietet. Das kurzfristige Ziel der Flagge ist das Bilden des Hochs. Die Flagge ist somit ein sehr wichtiges Instrument im Bereich der Chartanalyse.

Liegt dagegen eine symmetrische Dreiecksformation in einem untergeordneten Zeitfenster vor, so stellt dies ein klassisches Wimpel dar und ist ein Indiz für eine Aufwärtsbewegung. Bei einem Wimpel bietet die vorangegangene Bewegung einen eindeutigen Hinweis für die Ausdehnung der Bewegung in eine Trendrichtung. Kommt es zu einer vollständigen Ausdehnung, so kann es auf das Tief der Konsolidierung gesetzt werden. Mit einem Stop-Loss hat man als Trader die Möglichkeit, die Konsolidierung abzusichern.

Wimpel und Flaggen sind zwar wichtig, die klassische Idealform erhält hierbei jedoch eine nicht sehr bedeutende Rolle. Dabei sind diese beiden Formationen vom Grundprinzip her ähnlich und es geht dabei um den Extremzustand. Dieser befindet sich auf einem sehr hohen Niveau und dabei wird das Gleichgewicht wiederhergestellt. Dabei wird das Gleichgewicht auf ein normales Niveau gesetzt und es erfolgt eine Korrektur.

Es kann allerdings auch vorkommen, dass eine Wimpelkonsolidierung nicht eintritt und es stattdessen zu einem steigenden Dreieck kommt. Dieses Zeichen kann man als Trader nutzen und es als Zeichen werten, dass der Markt die Fortsetzung noch bullischer wird. Ein fallendes Dreieck ist im Übrigen ebenfalls möglich. Wichtig ist als Trader zu wissen, dass der Abbau des Extremzustandes absolut entscheidend ist und dies muss auf einem hohen Niveau erfolgen. Beachtet man die Thematik Flagge und Wimpel, kann man auf dem Markt noch besser agieren. Wichtig ist im Endeffekt, dass man das Wissen in der Praxis auch anwenden kann.