Jim Rogers - Rohstoff Trading Millionär

Gemeinsam mit George Soros gründete er den legendären Quantum Fond, welcher in den 10 Jahren nach der Gründung eine unglaubliche Performance von 4200% lieferte. Finanziell abgesichert, beschloss er die Welt mit dem Motorrad zu bereisen und über seine Abenteuer zu schreiben. Seiner Liebe zu Rohstoffen blieb er immer treu. 

.
Geboren wurde Jim Rogers als James Beeland Rogers Junior am 19. Oktober 1942 in Baltimore, Maryland (USA). Schon sehr früh bewies er großes Geschick für das Geschäftsleben als er bei Baseball-Games leere Cola-Flaschen einsammelte und diese für gutes Geld zum nahegelegenen Greißler brachte. Seine Hochschulausbildung genoss er zunächst auf der Yale University wo er ein Geschichtsstudium abschloss. Später hängte er noch ein zweites Studium (Philosophie) an der Oxford University dran. Mit diesem soliden akademischen Rüstzeug heuerte er danach im Jahre 1970 an der Wall Street bei Arnhold and S. Bleichroder an.

.

Bekanntschaft mit George Soros

Hier lernte er auch George Soros kennen was sich als Schlüsselmoment in seinem noch jungen Leben herausstellen sollte.
Gemeinsam nämlich gründeten die zwei im Jahre 1973 (er war damals 31 Jahre jung) einen der ersten echten Hedge Fonds mit dem simplen Namen Quantum Fund. So unspektakulär die Errichtung dieses Investmentfonds war, so grandios war dessen Performance welche die zwei Freunde in den nächsten 10 Jahren zu Multi-Millionären machen sollte.

In einer Phase in welcher der Breite S&P500 lediglich 47% zulegen konnte, erzielte der Quantum Fund eine unglaubliche Performance von 4200% in knapp 10 Jahren, was einem durchschnittlichen jährlichen Ertrag von über 45% gleichkommt.

Diese unglaubliche Leistung erzielten die zwei Investment-Gurus hauptsächlich mit geschickten Wetten an den Rohstoff- und Währungsmärkten. Die 70er Jahre waren nämlich nach der Aufgabe der Bindung des US-Dollars an Gold eine Periode hoher Inflationszahlen, was die beiden frühzeitig erkannten und mittels gehebelter Wetten bestens auszunützen wussten.

.

1980 – Jim Rogers geht erstmals in Rente

In den frühen achtziger Jahre beschloss Jim Rogers sich für das Erste aus dem Veranlagungsbusiness zurückzuziehen und ging als damals 37-Jähriger für einige Jahre „in Pension“.
Diese Zeit nutzte der Motorrad-Liebhaber um mit einem seiner Zweiräder um die Welt zu fahren und so auch fernere Länder und Märkte kennenzulernen. Dies war in einer Zeit vor dem Internet wo die Welt bei weitem nicht so „globalisiert“ war wie heute. Durch die Erkenntnisse seiner Reisetätigkeit ermutigt, begann er als einer der ersten schon in den 80er global in Aktien und Rohstoffe zu investieren. Daneben war er in dieser Zeit auch gern gesehener Gast bei mehreren Finanz-Sendern in den USA und wurde Vortragender auf der Colombia Business School.

.

Die Neunziger – Die Zeit der Motorrad-Weltrekorde

1990 beschloss er mit seinem Motorrad um die Welt zu reisen. Dabei legte er auf 6 Kontinente verteilt über 160.000km zurück was ihm einen Eintrag im Guiness Book of World Records einbrachte. Die Erfahrungen aus diesem Abenteuer hielt er in dem erstmals 1994 erschienen Buch „Investment Biker“ fest.
Eine der tiefen Überzeugung welche er auf den Reisen gewann, war die zunehmende Bedeutung von Rohstoffen in einer schnell wachsenden Weltwirtschaft. Damit war Jim Rogers wie schon in den 70er Jahren erneut einer der ersten welche diesen Trend erkannten und auch zu seinem Vorteil auch nutzte.

rohstoffe-öl-gold-meis-silber-metalleUm auch privaten wie institutionelle Anlegern die Möglichkeit diese Anlageklasse mit ihren eigenen Portfolios replizieren zu können, lancierte er den Rogers International Commodity Index. Dieser Index umfasste 38 Rohstoffe und ist damit ein guter Indikator für die zukünftigen Inflationserwartungen und Industriekosten. Die Wertentwicklung dieses Index samt seiner 3 Sub-Indizes kann auch mithilfe von ETN (Inhaberschuldverschreibungen) 1-zu-1 nachgebildet werden.
1999 startete er neuerlich eine dreijährige Weltreise. Diesmal legte er mitsamt seiner Gattin, Paige Parker, in 3 Jahren rund 245.000 Kilometer zurück. Was ihm natürlich einen weiteren Eintrag im Guiness Book of World Records einbrachte. Auch diesmal veröffentlichte Jim ein Buch im Anschluss an die Weltreise. Die Abenteuer eines Kapitalisten: Die Entdeckung der Märkte auf einem Trip um die Welt wurde sofort zum globalen Bestseller und blieb auch bis zum heutigen Tag sein meistverkauftes Buch.
In der Folge trat er bei verschiedenen Börse-Sendungen auf Fox News, CNBC und anderen US-amerikanischen Nachrichtensendern als Gast auf.

.

Asien – Wo Jim Rogers die Zukunft sieht

Jim Rogers investiert in AsienGenerell gilt der Investment-Guru als Rebell und scharfer Kritiker der US-Fed sowie der Politik der anderen großen Notenbanken. Aus seiner Sicht haben sie gemeinsam dazu beigetragen eine globale Schuldenblase entstehen zu lassen, nur um ein Platzen der Aktienblase zu vermeiden. Dies wird nach seiner Meinung mittelfristig fatale Folgen für die heutigen Industrienationen haben.
Als Verfechter eines schlanken Staates hat er daher gemeinsam mit seiner Familie im Jahr 2007 alle seine Liegenschaften in den USA verkauft und ist nach Singapore übersiedelt. Dort lernen seine zwei jungen Töchter jetzt schon Chinesisch, welches wie er meint, in den nächsten Jahrzehnten Englisch als die dominante Sprache ablösen wird. Zudem ist er von den enormen Möglichkeiten auf dem asiatischen Kontinent überzeugt.

Zitat„ Wenn sie klug waren dann sind sie 1800 nach London gezogen, 1900 nach New York und heute nach Asien. Hier liegt die Zukunft.”

Seiner Überzeugung treu bleibend empfiehlt er während seiner Vortragstätigkeiten an diversen Universitäten rund um den Globus den Studenten nicht für Karrieren an der Wall-Street oder bei  großen Wirtschaftsprüfer zu lernen, sondern für Karrieren in der Landwirtschaft oder Rohstoffgewinnung da hier in den nächsten Jahrzehnten das große Geld zu machen sein wird.
Aus diesem Grund hat er im Jahr 2011 einen neuen Index aufgesetzt der sich ausschließlich auf Unternehmen in diesen Sektoren fokussiert.

Der Rogers Global Resources Equity Index Fund blieb bislang zwar noch etwas hinter den Erwartungen, aber Jim Rogers ist generell ein Mann fester und langfristiger Überzeugungen und nicht unbedingt ein großartiger „Market-Timer“.
Angesichts seines bisher tadellosen Track-Records könnte dies für geduldige Investoren also der beste Zeitpunkt sein um mit Jim einmal mehr als Letzter zu lachen.

Bildquellen: Beitragsbild (ganz oben rechts) Jim Rogers uploaded by FDV von wikipedia.org /Rohstoffe by Nerthuz von shutterstock.com / Hong Kong Hafen by Iakov Kalinin von shutterstock.com