Nachdem wir uns im vergangenen Artikel mit der Trading Steuer 2021 in Deutschland beschäftigt haben, dreht sich in diesem Artikel alles um unsere Nachbarländer – und speziell die Trading Steuer Österreich.
Die Trading Steuer in Österreich und der Schweiz unterscheiden sich nämlich teilweise deutlich von der der Gesetzeslage in der Bundesrepublik.
Aus diesem Grund analysieren wir das Ganze genauer und schauen, wie die Details aussehen.
So erfahren Sie im Beitrag genauer, was es zur Trading Steuer in Österreich und der Schweiz zu wissen gibt – zu Einkommenssteuer und KESt und der Spekulationsfrist.
Trading Steuer Österreich: Einkommenssteuer oder KESt – diese Fakten gelten
Ehe wir uns der Steuersituation in Österreich widmen, möchten wir zunächst auf ganz wesentliche Aspekte eingehen.
Viele, die Trader werden möchten, kennen sich speziell zu Beginn nicht aus. Somit wissen sie nicht, wie die erzielten Trading Gewinne versteuert werden müssen.
Greift beispielsweise die Einkommenssteuer oder findet der KESt-Steuersatz Anwendung? Nachfolgend erfahren Sie die wichtigsten Aspekte zu dieser Frage:
Die wichtigsten Aspekte im Überblick
- Bei Trading Gewinnen aus Fonds, Aktien, Anleihen oder ETFs greift das KESt. Der Satz für die Trading Steuer Österreich liegt bei 27,5 Prozent.
- Beim Handel mit Spekulationsgeschäften wie Futures, Forex oder CFDs gilt dagegen der persönliche Steuersatz. Dieser liegt – je nach Einkommen – zwischen 25 und 55 Prozent.
- Der Handel mit Kryptowährungen ist grundsätzlich frei von Steuern. Diese Regel gilt allerdings nur, wenn Sie die Währungen <1 Jahr nicht tauschen oder gar veräußern. Andernfalls kommt der persönliche Einkommenssteuersatz zum Tragen.
- Trader mit Sitz in Österreich können Gewinne und Verluste gegenrechnen, solange es
sich um das jeweils identische Finanzprodukt handelt. - Gebühren für das Depot und die Orders mindern den Gewinn, wirken sich jedoch nicht auf den KESt-Gesamtbeitrag aus.
- Lieg der Sitz der Bank respektive des Brokers in Österreich, erfolgt die Abführung des KESt-Betrages automatisch.
- Anders schaut die Lage aus, wenn Sie die Trading Gewinne über ein Auslandsdepot erzielt haben. Hier müssen Sie die Abfuhr manuell erledigen.
Einkommenssteuer & Kapitalertragssteuer
Wer sich noch nicht allzu lange mit dem Trading beschäftigt und erstmals mit der Steuer konfrontiert ist, der könnte glauben:
Jegliche Art von Trades und Investitionen ist auf die identische Art zu versteuern.
Dem ist allerdings nicht so. Innerhalb der Finanzprodukte gilt es zwischen dem unterschiedlichen Steuersatz und der Steuerart zu unterscheiden.
Nachfolgend informieren wir Sie genauer darüber und erklären, wann welche Steuerart greift.
Einkommenssteuersatz greift bei P2P-Krediten, Optionen, CFDs & mehr
Die Gesetzeslage in Österreich sieht vor, dass privat Anleger und Trader beim typischen Handel spekulieren.
Aus diesem Grund fällt das typische Trading mit P2P-Krediten, CFDs oder Optionen in den persönlichen Einkommenssteuersatz.
Dieser liegt im Bereich zwischen 25 und 55 Prozent, wobei der genaue Prozentsatz vom persönlichen Satz abhängt.
Ebenso greift der persönliche Einkommenssteuersatz beim Handel mit Futures oder Forex.
Einen fixen Steuersatz gibt es indes nicht, weshalb die Höhe des Steuersatzes von der Höhe der Trading Gewinne abhängt.
Wie hoch Ihr Steuersatz ausfällt und wann welcher Prozentsatz greift, das zeigt die nachfolgende Tabelle genauer auf:
Steuersatz | Höhe des Einkommens |
0,00 % | Unter 11.000 € |
25,00 % | 11.000 € bis 18.000 € |
35,00 % | 18.000 € bis 31.000 € |
42,00 % | 31.000 € bis 60.000 € |
48,00 % | 60.000 € bis 90.000 € |
50,00 % | 90.000 € bis 1.000.000 € |
50,00 % | Über 1.000.000 € |
Trading Steuer Österreich: Die Kapitalertragssteuer
Anders verhält sich die Lage, wenn Sie sogenannte Investitionen eingehen.
Erzielen Sie Gewinne aus Wertpapieren wie Aktien, Zertifikaten oder Optionsscheinen, so greift die Kapitalertragssteuer (KESt). Die Höhe ist hier fest definiert und liegt bei 27,5 %.
Unter Investitionen zählen ganz allgemein Finanzprodukte, bei denen Sie die Positionen über eine längere Haltedauer besitzen.
Neben den bereits erwähnten Wertpapier-Varianten zählen auch ETFS und Fonds zu den Produkten, wo die KESt. Anfällt.
Was hat die Spekulationsfrist mit der Trading Steuer Österreich damit zu tun?
Ein zumeist hitzig diskutiertes Thema beim Trading in Österreich betrifft die Spekulationsfrist in Österreich.
Seit April 2012 müssen Trader sämtliche Art von Wertsteigerung, unabhängig von der Haltungszeit – versteuern.
Ist ein inländisches Institut involviert, erfolgt die Versteuerung im Rahmen der KESt und liegt bei 27,5 Prozent.
Ausnahmen bilden nicht verbriefte Forderungen und Einlagen, die weiterhin mit 25 Prozent versteuert werden.
Trading Steuer Österreich: Besonderheiten bei ETFs
Wenn Sie mit ETFs handeln oder einen zeitnahen Einstieg planen, sollten Sie dies bei Ihrer Trading Steuer 2021 berücksichtigen.
Die steuerliche Lage stellt eine Besonderheit dar, denn hier greift die Abgeltungssteuer. Konkret bedeutet dies: Der Handel mit ETFs unterliegt unterschiedlichen Versteuerungen.
Dabei müssen Sie darauf achten, ob Sie synthetisch replizierende oder physische ETFs handeln. Ganz allgemein greift die Abgeltungssteuer, die seit 2009 für diese Art des Handels greift.
Allerdings gibt es Differenzen. Beim Trading mit synthetischen ETFs erfolgt die Ausschüttung der Gewinne als Dividende, allerdings werden diese als Kursgewinn angesehen.
Die Versteuerung erfolgt – anders als beim Handel mit physischen ETFs – erst nach der Veräußerung.
Dies sollten Sie in jedem Fall berücksichtigen, denn der Handel mit den physischen Varianten fungiert unter anderem als Steuervorteil. Das liegt daran, dass Sie mit dem Trading die Steuerlast nach oben treiben.
Folglich gilt: Trading mit synthetischen ETFs bescheren einen Stundungseffekt für die Steuer.
Der Handel mit den physisch replizierenden Positionen einen positiven Effekt auf die Steuerlast hat.
Trading Steuer Schweiz: Wie sieht die Lage hier aus?
Einen kurzen Blick möchten wir an dieser auf die Trading Steuer Schweiz werfen.
Ganz allgemein müssen Sie berücksichtigen, dass der Handel mit Aktien für Privatpersonen keine steuerliche Last mit sich bringt.
Es gibt allerdings Ausnahmen und wenn Sie steuerliche Kosten vermeiden möchten, sollten Sie die folgenden Faktoren zur Trading Steuer Schweiz in jedem Fall einhalten:
- Kein übertriebener Handel am Day-Trading-Markt: Positionen sollten vor der Veräußerung über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten gehalten werden.
- Einschränkung der Kursgewinne: Traden Sie mit Vorsicht. Das Transaktionsvolumen sollte das Guthaben zu Beginn des Jahres nicht um mehr als das fünffache übersteigen.
- Dabei gilt die Summe aus eingekauften und verkauften Positionen.
- Die erzielten Trading-Gewinne dürfen bei Privatpersonen nicht mehr als die Hälfte des eigentlichen Nettoeinkommens ausmachen. Ein häufiger Fehler, den viele Schweizer Anleger nicht berücksichtigen.
- Trading-Investitionen dürfen nur mit eigenen Mitteln erfolgen. Käufe mit Fremdkapital sind nicht erlaubt.
- Hebelprodukte sollten Sie mit Bedacht verwenden. Der Handel mit Derivaten und ähnlichem darf laut Gesetzgebung nur als Sicherung erfolgen.
All diese Aspekte sind zu befolgen, dann kann der Handel steuerfrei sein.
Im Zweifelsfall und das gilt sowohl für die Trading Steuer Schweiz wie auch in Österreich, sollten Sie sich an einen Experten wie den Steuerberater wenden.