Die Fibonacci Zahlenreiche ist für die Unterstützung und Widerstände ein wichtiges Berechnungsmittel. Es kann Ihnen bei den potentiellen Kurszielen und den Berechnungen zu den laufenden Bewegungen helfen. Markante Punkte lassen sich mit der Zahlenreiche ebenfalls berechnen.

 

In diesem Kapitel widmen wir uns der Fibonacci Zahlenreihe. Diese Zahlenreihe kann Ihnen als Trader helfen, die verschiedenen Parameter vom Preis abzuleiten und deuten zu können. Fibonacci ist sehr bedeutsam für die Berechnung von den potentiellen Kurszielen und daher sollten Sie dieses Kapitel sehr genau lesen. Die Preiskorrekturen und –extensionen sind mitunter die populärsten und wichtigsten Studien von Fibonacci. Nach dem es zu einer signifikanten Auf- respektive einer Abwärtsbewegung gekommen ist, werden die Zahlenreihen verwendet, um das Unterstützungs- und Widerstandsniveau zu ermitteln. Die Extensions und Preiskorrekturen ermitteln die prozentuale Verteilung vom entgegengesetzten Preisschwung. Wichtig ist dabei allerdings zu wissen, dass die Relation zum vorherigen Preisschwung hinzugezogen wird.

Mit Hilfe von den sogenannten Fibonacci Tools können wir im folgenden Verlauf auf einfache Art und Weise darstellen, wie wir aus der Zahlenreihe die Support- respektive die Korrektur Levels in Prozentwert gewinnen können. Während die meisten aus dem Bereich Fachliteratur die Funktionsweise missachten, werden wir Ihnen diese näherbringen. Auch die Frage, welche prozentualen Werte wichtig sind, werden wir beantworten.

Die Fibonacci Zahlenserie

Der Entdecker der Fibonacci Zahlenserie ist Leonardo Fibonacci da Pisa. Er lebte von 1170 bis 1240 und brachte ein noch heute berühmtes Werk heraus. „Liber Abacci“ hieß es und in diesem Buch geht es um die Untersuchung an einer theoretischen Kaninchenpopulation.

Dabei wird das fiktive Kaninchenpaar in einem abseits gelegenen Bezirk ausgesetzt und anschließend vergeht ein Jahr voller Untersuchungen. Analysiert wurden im Folgenden, wie viele neue Kaninchenpaare es gibt. Fest definiert wurden weitere Kriterien. So wurden Todesfälle ausgeschlossen und es wurde die These aufgestellt, dass nach jedem weiteren Monat ein neues Paar hervorkommt.

Tatsächlich blieb die Häufigkeit der neuen Kaninchenpaare in den ersten beiden Phasen konstant bei 1. Der Grund hierfür ist sehr schnell erklärt. Ein jedes Kaninchenpaar benötigt einen einzigen Monat um neue Kaninchen zeugen zu können. In der Praxis sah dies wie folgt aus: Das fiktiv erste Paar gebar während des zweiten Monats ein neues Paar, wodurch es im dritten Monat zwei Paare gab. Das ältere Paar brachte anschließend noch ein Paar hervor, sodass wir folglich bei 3 Paaren liegen. Zurück zur Fibonacci Zahlenserie und der Theorie. Die Zahlenfolge sieht anfangs wie folgt aus: 1, 1, 2, 3. Logischerweise lässt sich festhalten, dass die benachbarten Zahlen in dieser Folge im nächsten Schritt die höhere Zahl ergeben. Diese These untermauerte Leonardo Fibonacci da Pisa mit einem praxisnahen Beispiel, welches wir Ihnen nachfolgend gerne zeigen möchten. Anschließend sollten Sie die Theorie der Zahlenserie in jedem Fall verstanden haben.

Die Zahlenserie schaut wie folgt aus:

Erstes Zahlenpaar: 1: 1, 2

Summe aus dem Zahlenpaar: 1 + 2 = 3

Zahlenfolge: 1, 1, 2, 3

Summe des letzten Zahlenpaares: 2 + 3 = 5

Folglich die neue Zahlenfolge: 1, 1, 2, 3, 5

Summe des letzten Zahlenpaares: 3 + 5 = 8

So schaut die neue Zahlenfolge aus: 1, 1, 2, 3, 5, 8

Auffallend ist nicht das Ergebnis unter absoluten Gesichtspunkten, sondern viel mehr die Verhältnismäßigkeit. Die Zahlen untereinander sind verhältnismäßig leicht zu ermitteln und wenn Sie einmal das Prinzip verstanden haben, können Sie das Wissen sehr gut anwenden.

Die Retracements und die Extensions lassen sich unter Verwendung von dieser Zahlenfolge ermitteln. Die Folge ist die Grundlage um den Wert PHI zu ermitteln. Dieser Wert stellt eine irrationale Zahl dar und ist die Grundlage der Berechnung. Der Begriff Phi hat natürlich auch einen Wert und dieser liegt bei 1,618. Teilen wir also eine Zahlenfolge, so muss beim richtigen Anwenden der Wert herauskommen. Als Beispiel nehmen wir die Zahlen 144 : 89. Dividieren wir diese Relation, so erhalten wir den Wert 1,61803398875. Hierbei handelt es sich im Übrigen um eine reziproke Berechnung, bei der wir allerdings nur den Kehrwert von PHI erhalten. Dies müssen Sie als Trader zwangsläufig beachten.

Fibonacci gelang es im weiteren Verlauf das mehr als nur komplexe römische Zahlensystem abzuschaffen und auf dem europäischen Markt das Dezimalsystem einzubürgern.

Fibonacci und der Umgang mit den Ratios

Der Wert PHI ist ausdrückbar mit 1,618 oder mit 0,618 und dementsprechend erhalten wir folglich die ersten beiden Fibonacci Ratios. Diese Werte sind wichtig und stellen die ersten Extensionen respektive die Retracements dar. In Prozentzahlen ausgedrückt erhalten wir die Werte 61,8 Prozent und 161,8 Prozent.

Mit Fibonacis Zahlenserie haben Sie als Trader die Möglichkeit weitere Ratios zu ermitteln. Haben Sie eben gelernt, die benachbarten Zahlen aus der Serie miteinander zu dividieren, gehen wir nun noch einen Schritt weiter. Es besteht nämlich auch die Möglichkeit, dir vorletzte oder die vorvorletzte Zahl miteinander zu dividieren. Daraus können Sie sehen, dass Fibonacci mit seiner Zahlenreihe sehr weit von der Entwicklung ist und Sie damit spielend weitere Werte erhalten können. Nehmen wir auch hier wieder ein Praxisbeispiel, mit dem Sie die Theorie besser verstehen können:

Die vorletzte Zahl

89 : 34 = 2,618 bzw. 261,8 %

Reziproke Berechnungsformel

34 : 89 = 0,382 bzw. 38,2 %

Praxisbeispiel für die Vorvorletzte Zahl

55 : 13 = 4,236 bzw. 423,6 %

Reziproke Berechnungsformel

13 : 55 = 0,236 bzw. 23,6 %

Vergleichen Sie die verschiedenen Rechnungen einmal miteinander. Sie werden sehr schnell feststellen, dass die Ratios zwar auch in den unteren Bereichen sehr genau sind, doch bei höheren Zahlen ist die Genauigkeit deutlich höher. Gerade in Zahlenbereichen, die ins Unendliche verlaufen, ist die Genauigkeit besonders hoch.

Die folgenden mathematischen Rechnungen bei den Fibonacci Relationen sind besonders genau und werden von den Beispielen untermauert:

  • 0,236 = 1 : 4,236
  • 0,382 = 1 – 0,618
  • 0,382 = 0,618 x 0,618
  • 0,382 = 0,618 : 1,618
  • 0,382 = 1 : 2,618
  • 0,618 = 1 : 1,618
  • 0,618 = 0,382 x 1,618
  • 1,618 = 2,618 x 0,618
  • 1,618 = 1 x 1,618
  • 2,618 = 1,618 x 1,618
  • 4,236 = 2,618 x 1,618

Es gibt aber auch noch weitere Relationen, die auf den bisherigen Fibonacci Ergebnissen aufbauen. Wenn Sie als Trader einen Schritt weiterdenken und zu den bisherigen Relationen noch 1,000 hinzufügen, dann erhalten Sie für die Retracements und Extensions weitere Ratios. Beachten Sie allerdings noch, dass die Transformationen 0,5000 und 2,000 hinzugenommen werden müssen. Die Wurzel aus 4 ist hierbei auch Measured Move sehr bekannt. In jedem Fall erhalten Sie bei diesen Schritten die folgenden Retracements und die Extensions:

Retracements

  • 23,6 %
  • 38,2 %
  • 50 %
  • 61,8 %
  • 100 %

Extensions

  • 161,8 %
  • 200 %
  • 261,8 %
  • 423,6 %

Sie werden folglich sofort feststellen, dass ein Retracement, das die magische Grenze von 100 Prozent überschreitet, sich in eine Extension umwandelt. Sollte allerdings der Fall eintreten, dass der Range vom vorherigen Preisschwung lediglich korrigiert werden, so wird dies als Retracement bezeichnet. Wird der Range überschritten, ist diese Situation folglicheine Extension

Die Übersicht der wichtigsten Fibonacci Ratios ist damit fertig und schaut wie folgt aus:

Retracements

  • 23,6 %
  • 38,2 %
  • 50 %
  • 61,8 %
  • 78,6 %
  • 100 %

Extensions

  • 127,2 %
  • 161,8 %
  • 200 %
  • 261,8 %
  • 423,6 %

Zum Traden werden die Ratios 23,6 %, 200 %, 261,8 % und 423,6 % eher selten benötigt, was allerdings nicht heißt, dass Sie diese Prozentwerte außer Acht lassen sollten. Nachdem wir die mathematischen Verhältnismäßigkeiten ausgiebig besprochen haben, werden wir zum Abschluss noch auf die Funktionalitäten und Eigenschaften von Fibonacci Retracements und den Extensions hinweisen und diese näher beschreiben.

Der Blick gilt zunächst einmal den Fibonacci Retracements. Diese sind ein Indikator für potentielle Unterstützungen, aber auch auf ein mögliches Widerstandslevel. Werden Retracements im Zuge einer Aufwärtsbewegung abgeleitet, so wird der Tiefpunkt mit dem nächsten Hoch beigeordnet.

Anschließend werden von dem Hochpunkt die Retracements prozentual gemessen und mit Hilfe der Software als Linie eingezeichnet. Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Linie horizontal verläuft.

Laut Experten sollten Trends oder Korrekturen die magische Grenze von 61,8 % nicht überschreiten. Tritt allerdings doch die Situation ein und dieser Wert wird überschritten, so gehen viele von einer neuen Markttrendrichtung aus. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass dieser Wert ohne Frage wichtig ist, allerdings nicht ein Trendsignal darstellen muss. Ein weiterer wichtiger Prozentwert ist 78,6 %. Dieser ist ein wichtiger Faktor für ein Retracement Level.

Sie können die Retracements natürlich auch für höhere Intervalle nutzen. Dabei steht es Ihnen frei, den Wochen- oder Monatschart als Darstellung zu nutzen. Retracements sind vielschichtig einsetzbar und können auch zur Lokalisierung von Widerständen bei einer Aufwärtskorrektur verwendet werden. Bei den Extensions ist die gesamte Funktion umgekehrt. Merken Sie sich dies beim Traden und nutzen Sie die Zahlenserie von Fibonacci.